20 Mai 2015

April: Erdbeben Nepal, Sturm Niklas & neues Waldbrandportal

Was wurde in den vergangenen Wochen zu Vorsorge, Katastrophen- und Bevölkerungsschutz in den Onlinemedien, Social Media sowie im Fernsehen berichtet? Welche News gab es aus den Einsatzorganisationen, Fachstellen und Kantonen? Unsere Rubrik «Gesehen, gehört, gelesen» stellt monatlich spannende Neuigkeiten zu Themen rund um den Bevölkerungsschutz zusammen.

Erdbeben in Nepal

Am Samstag, 25. April 2015 hat ein Erdbeben der Stärke 7.8 Nepal erschüttert. Der Ausgangspunkt des Bebens lag ca. 80 km nordwestlich der Hauptstadt Kathmandu in einer Tiefe von 15 km. Die Himalaya Region zählt weltweit zu den seismisch aktivsten Zonen, in denen immer wieder grössere Erdbeben auftreten. Zwischenzeitlich haben sich zahlreiche, teils sehr starke Nachbeben ereignet.

 «Angekündigte Katastrophe» Tagesschau vom 26. April 2015

Kathmandu wurde schwer getroffen, tausende Menschen verloren bei dieser tragischen Katastrophe ihr Leben. Der Tagesanzeiger hat im Dossier «Erdbeben in Nepal» informative Beiträge zum Beben in Nepal gesammelt.

Hilfe aus der Schweiz

Die Schweiz reagierte sofort und sendete unter der Leitung der Humanitären Hilfe des Bundes ein Expertenteam in die Region um Kathmandu. Das Team bestand u.a. aus einem Arzt, einem Baustatiker, einem Logistiker und einem Wasserexperten und hatte die Aufgabe die Situation nach dem verheerenden Erdbeben im Himalayagebiet zu evaluieren und erste Hilfmassnahmen einzuleiten.

 

Auch der Schweizerische Verein für Such- und Rettungshunde Redog  war in Nepal vor Ort, um unter den Trümmern nach Überlebenden zu suchen. Redog informierte viaTwitter über die aktuelle Lage und über Ergebnisse ihres Einsatzes. Auch 20 Minuten berichtete über den Redog-Einsatz.

Einsatz von Social Media

Nicht nur REDOG nutze mit Twitter die Social Media, um über die Lage in Nepal zu berichten. Auf Twitter wurden unter den Hashtags #NepalEarthquake #NepalQuake und #Nepal  zahlreiche Tweets abgesetzt, um zu informieren oder Hilfe zu koordinieren.

Das für die Koordination zuständige Organ der Vereinten Nationen, die  «United Nations Organisation for the Coordination of Humanitarian Affairs» (UN OCHA) hat über den für die Region Asien und Pazifik zuständigen Account @OCHAAsiaPac laufend über Neuigkeiten zum Beben in Nepal informiert.

Auch Facebook wurde aktiv zur Katastrophen-Bewältigung in Nepal eingesetzt. Freiwillige vor Ort nutzen die soziale Plattform, um herauszufinden, wo Hilfe benötigt wird und wie die Hilfe der Zivilbevölkerung selber effizient koordiniert werden kann.
Facebook und Google haben zusätzliche Funktionen für die Personensuche freigeschaltet. Mit Facebooks «safety check» und Googles «person finder» konnten User recherchieren, ob sich Freunde und Bekannte im Katastrophengebiet aufhalten und wie es um ihr Wohlbefinden steht.

Die Facebookseite «Donation for Nepal» wurde zur Koordination der Hilfe vor Ort & zum Aufruf für Spenden eingesetzt.
Die Facebookseite «Donation for Nepal» wurde zur Koordination der Hilfe vor Ort und zum Aufruf von Spenden eingesetzt.

Sogenannte «digital humanitarians»  auf der ganzen Welt haben zudem Daten und Informationen über das Erdbeben in Nepal mithilfe von Social Media gesammelt, analysiert und auf Karten dargestellt (How ‚Crisis Mapping‘ Is Shaping Disaster Relief in Nepal). Die Daten der Crisis Maps helfen  Katastrophen wie das Erdbeben in Nepal noch effizienter und schneller zu bewältigen.

 

Sturm Niklas

Die Schweiz lag Ende März mehr als zwei Tage in einer kräftigen Westwindströmung. Orkan Niklas, der über ganz Mitteleuropa fegte, erfasste auch die Schweiz. Die Windspitzen des Sturmtiefs erreichten im Mittelland 90 bis 110 km/h, in Gipfellagen über 160 km/h. Zu dieser Jahreszeit sind Sturmböen nicht selten, dies zeigt eine Auswertung von MeteoSchweiz.

Niklas sorgte für hunderte Schadenmeldungen. Eine Person kam ums Leben, mindestens acht Personen wurden verletzt. Mehrere Bahnen und Bergbahnen stellten den Betrieb sicherheitshalber ein.  Eindrückliche Bilder im Bericht der Aargauer Zeitung.

 

Uri für den Ernstfall gerüstet

Der Kanton Uri hat seit dem Unwetter im Jahr 2005 kontinuierlich an der Verbesserung der Hochwassersicherheit gearbeitet. Uri informierte in einer Medienmitteilung über den Stand des schweizweit einzigartigen Hochwasserschutzprogramms. Insgesamt werden 160 Mio. Franken investiert. Konkret zeigt sich dies an den zahlreichen Schutzbauten, die in den letzten Jahren realisiert wurden. Auch organisatorisch hat sich einiges getan: Die Notfallorganisation, die im Ernstfall zum Einsatz kommt, wurde gezielt verstärkt.

Neu ist  die Einführung eines 24-Stunden Pikettdienstes sowie ein neu konzipiertes «Meldeschema Naturereignisse», das fünf Gefahrenstufen und die entsprechenden Zuständigkeiten aufzeigt:

gefahrenstufen

Sicherheitsdirektor Beat Arnold betont: «Wer in einer Bergregion lebt, kennt die Gefahren der Natur und weiss, dass es nie eine hundertprozentige Sicherheit geben kann. Dank der Anstrengungen der vergangenen Jahre können wir aber sagen, dass die Urner Rettungskräfte bestens auf den Ernstfall vorbereitet sind.»

 

Neues Waldbrandgefahr-Portal

Waldbrandgefahr

Die Karte auf dem neuen Waldbrandgefahr-Portal des Bundesamts für Umwelt BAFU zeigt die aktuelle Waldbrandgefahr in 5 Gefahrenstufen – deren Bedeutung ausführlich beschrieben wird. Auf dem Portal finden sich  Infos zu Waldbrandursachen,  über die Aufgaben des Bundes im Bereich Waldbrand sowie Verhaltensempfehlungen zur Vermeidung von Waldbränden. In Zukunft sollen auch vergangene Ereignissen dokumentiert werden.

 

Ausserdem:

Mit dem Rettungsteam der Rega im Einsatz – der Dok-Film «Alarm in den Alpen» des SWR zeigte auch die persönliche Seite der Retter.

Am 14.4 war Tag des Sanitätsnotrufes 144. In der ganzen Schweiz konnten an rund 30 verschiedenen Standorten Vertreter der Sanitätsnotrufzentralen (SNZ) 144 besucht werden. Die Rettungsdienste informierten die Menschen über die Notrufnummer 144, über die Arbeit im Rettungswesen sowie über die Wichtigkeit der Ersten Hilfe.

Übung TECHNICO 15: Verschiedene zivile und militärische Einsatzkräfte übten vom 20. bis 23. April 2015 im Rahmen eines Katastrophen-Szenarios im Glarnerland.

10 Jahre MELANI: Die Melde- und Analysestelle Informationssicherung MELANI feierte am 30. April ihr zehnjähriges Bestehen. Gleichzeitig wurde auch der 20. Halbjahresbericht publiziert, welcher dieses Mal nicht nur die wichtigsten Ereignisse im zweiten Halbjahr analysierte, sondern auch einen Blick auf die Entwicklung der Internetkriminalität während des letzten Jahrzehnts wirft.

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