6 Februar 2018

Alarmierung ab Herbst auch auf Alertswiss

Die Alarmierung und Information mittels Sirenen und Radio ist ein zentraler Bestandteil des gegenwärtigen Alarmierungssystems in der Schweiz. Um dieses zu erweitern und den heutigen Informationsbedürfnissen anzupassen, entwickelt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS gemeinsam mit den Partnern im Bevölkerungsschutz die Alarmierung der Bevölkerung weiter. Ab Herbst 2018 wird die Alarmierung zusätzlich via Alertswiss erfolgen.

Neue Kanäle für die Alarmierung der Bevölkerung

Die Schweiz verfügt über ein flächendeckendes Sirenennetz, über das die Bevölkerung im Falle einer Gefährdung alarmiert werden kann. Ergänzende Informationen und Verhaltensanweisungen werden anschliessend über Radio verbreitet. Dieses Alarmierungssystem hat sich bisher bewährt. Aufgrund der jüngsten Entwicklungen in der Informations- und Kommunikationstechnologie hat sich das Mediennutzungsverhalten der Bevölkerung allerdings massiv verändert. Online-Newsportale und Social-Media-Kanäle werden viel intensiver genutzt, Smartphones sind aus dem Alltag der meisten Menschen nicht mehr wegzudenken.

Im Katastrophenfall ist es besonders wichtig, die betroffene Bevölkerung schnell und möglichst direkt zu erreichen. Für die Behörden bedeutet das, dass sie Alarme, Warnungen und wichtige Informationen wie Verhaltensanweisungen über jene Kanäle kommunizieren müssen, welche im Alltag von der Bevölkerung genutzt werden.

Alertswiss Push
Ab Herbst 2018 werden auf Alertswiss neben den bestehenden Vorsorgeinformationen neu auch Ereignisinformationen zu finden sein. Konkret bedeutet das, dass die Bevölkerung bei einem Ereignis über die Alertswiss-App und -Webseite benachrichtigt werden kann.

Die neuen Medien bieten zudem die Möglichkeit, differenzierter alarmieren und informieren zu können. So können Ereignismeldungen in verschiedene Stufen eingeteilt werden: Alarmierungen, Warnungen und Informationen. Für die zuständigen Behörden ist es so möglich, wichtige Informationen und Verhaltensanweisungen auch bei kleineren Ereignissen schnell zielgenau an die Bevölkerung weiterzugeben.

Alertswiss: Die Plattform für Informationen in Gefahrensituationen

Seit der Lancierung im Jahr 2015 fliessen auf Alertswiss wichtige Informationen rund um die Vorsorge und das Verhalten bei Katastrophen und Notlagen auf einer vom BABS betriebenen Plattform zusammen. Die Vorsorgeinformationen beinhalten Wissenswertes zu ausgewählten Gefahren sowie Verhaltensempfehlungen und einen Notfallplan. Ab Herbst 2018 werden auch Alarme und Ereignisinformationen via Alertswiss verbreitet. Damit wird die Bevölkerung bei Gefahrensituationen künftig auch via Alertswiss-App und -Webseite alarmiert und informiert – ergänzend zum bestehenden Alarmierungs- und Informationssystem mittels Sirenen und Radio.

« Alertswiss umfasst eine moderne und nahe am Alltag der Bevölkerung stehende Alarmierung. »

Otto Truttmann, Kantonspolizei Zürich

 

«Informiert bleiben, sicher sein»

Mit den neuen Services der Alertswiss-App erhält die Bevölkerung die Möglichkeit, sich bei Ereignissen unmittelbar via Push-Meldung alarmieren und informieren zu lassen. Die Alarmierung und Information via App bietet dabei zahlreiche neue Möglichkeiten: Auf nutzerfreundliche Art können detaillierte Informationen zum Ereignis, zum Ort, zu den Auswirkungen und zu Verhaltensanweisungen mitgeteilt werden. Dank der grossen Kapazität der Datenkanäle und Anbindung an WLAN kann auch im Falle eines stark ausgelasteten Mobilfunknetzes noch alarmiert und informiert werden. Parallel zu den Meldungen in der App werden die Ereignisinformationen auch auf der Alertswiss-Webseite publiziert.

Dank der flexiblen Architektur des neuen Alarmierungssystems lassen sich künftig weitere Informationskanäle integrieren. In weiteren Ausbauschritten sollen Alarme und Ereignisinformationen über weitere im Alltag genutzte Kanäle verbreitet werden. Im Rahmen dieser Multikanalstrategie wird beispielsweise die Nutzung von öffentlichen Anzeigen, Social Media Plattformen oder weiteren Apps geprüft.

Grafik Multikanalstrategie
Eingeben werden die Ereignismeldungen der Behörden im bestehenden Sirenenfernsteuerungssystem «Polyalert», welches durch die Weiterentwicklung zum Kernsystem für Alarmierung und Ereignisinformation wird. Das System kann flexibel um weitere Kanäle ergänzt werden.

Erfolgreiche Testphase

Seit September 2017 werden die neuen Services intensiv getestet. In einer ersten Phase wurden die weiterentwickelten Systeme durch Angehörige von Einsatzorganisationen und Führungsorganen aus 10 verschiedenen Kantonen auf Herz und Nieren geprüft. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Bund und Kantonen konnten die unterschiedlichen Anforderungen aller am Alarmierungsprozess beteiligten Organisationen von Beginn weg in die Arbeiten einfliessen. Die Rückmeldungen der Teilnehmenden fielen auch deshalb durchwegs positiv aus.

« Alertswiss l’alarme à la population fait un pas important vers le monde connecté ! »

Claude-Alain Roch, Organisation Cantonale de Conduite du Valais

 

In einer zweiten Phase wurde der Teilnehmerkreis erweitert. Unter anderem hat das BABS mehrere Workshops mit Vertreterinnen und Vertreter von Behindertenorganisationen durchgeführt. Dank der anschliessenden Testphase mit hör- und sehbehinderten Personen können die Bedürfnisse von Bevölkerungskreisen, welche durch den Sirenenalarm bisher nur schlecht oder gar nicht erreicht werden konnten, künftig besser berücksichtigt werden. Die Erkenntnisse aus der Testphase werden momentan in Alertswiss implementiert.

Workshop mit Behindertenorganisationen
Um die Barrierefreiheit sicherzustellen, wurden Workshops mit Behindertenorganisationen durchgeführt.

« Für Menschen mit einem Hörproblem ist der Sirenenalarm nicht immer wahrnehmbar. Die neue App bietet den Smartphone Nutzern unter uns mehr Sicherheit. »

Victor Senn, pro audito schweiz

 

Beta-User

Im kommenden Frühsommer soll potenziellen Nutzerinnen und Nutzer die Möglichkeit geboten werden, die neuen Angebote zu prüfen. Dazu werden noch interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer (Beta-User) gesucht. Weitere Infos dazu folgen in den nächsten Wochen hier im Blog und auf den Alertswiss Social-Media-Kanälen.

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Gepostet von Alertswiss am Donnerstag, 1. Februar 2018

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