Deutscher Warntag
Er ist ein bisschen wie Käsefondue oder die Erstaugustfeier: Die meisten Schweizerinnen und Schweizer kennen den nationalen Sirenentest schon seit ihrer Kindheit. Deutschland führt heute, am 10. September 2020, erstmals den bundesweiten Warntag durch.
Jeweils am ersten Mittwoch des Monats Februar findet in der Schweiz der jährliche Sirenentest statt. Dabei wird die Funktionsbereitschaft der Sirenen des Allgemeinen Alarms und des Wasseralarms getestet. Seit 2019 setzen die Behörden bei dieser Gelegenheit – wie im Ernstfall – ebenfalls die Alertswiss-Kanäle ein. Im Vorfeld machen sie die Bevölkerung mittels Radio, TV-Spots, Social Media und Medienmitteilungen auf den Sirenentest aufmerksam. Den Anlass und die Kommunikation dazu koordiniert das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS).
Im Ereignisfall können #Sirenen🔊zuverlässig alarmieren, vorausgesetzt, sie funktionieren richtig. Heute findet deshalb in der ganzen Schweiz der jährliche #Sirenentest statt. https://t.co/I4M5dMya5p #Alarm #Sirene #Alertswiss pic.twitter.com/YrjhLGCx3a
— Alertswiss (@Alertswiss) February 5, 2020
Ganz ähnlich läuft es am 10. September in Deutschland: Um 11 Uhr findet ein bundesweiter Probealarm statt, zu dem Bund, Länder und Kommunen alle ihre Warnmittel einsetzen. „Dazu gehören beispielsweise Warn-Apps, Radio, Fernsehen und auch lokale Warnmittel wie die Sirenen, soweit sie über das empfohlene Signal zur Bevölkerungsschutzwarnung verfügen“, schreibt das deutsche Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in einer Medienmitteilung.
Nach dem Kalten Krieg abgegeben
In Deutschland wurde nach Ende des Kalten Kriegs das bundesdeutsche Zivilschutz-Sirenennetz abgebaut und die Sirenen den Gemeinden kostenlos zur Übernahme angeboten. Seither legen die Kreise und Gemeinden die Sirenensignale fest und organisieren Tests in unterschiedlichen Intervallen. Oft verwenden sie dabei das Signal Feueralarm (eine Minute Dauerton mit zwei Unterbrechungen je zwölf Sekunden) oder das Signal Entwarnung (eine Minute Dauerton). Darüber hinaus organisieren die Länder Warntage, um die Bevölkerung zu sensibilisieren.
Nach Beschluss der Innenministerkonferenz wird der bundesweite Warntag nun jährlich stattfinden: immer am zweiten Donnerstag im September. Er soll – ebenso wie die Warntage auf Landesebene – dazu beitragen, die Akzeptanz und das Wissen um die Warnung der Bevölkerung in Notlagen und damit deren Selbstschutzfertigkeiten zu erhöhen. Die Bürgerinnen und Bürger sollen sich die Bedeutung der Warnsignale bewusster machen und wissen, was sie nach einer Warnung tun können.
Am 10.09. um 11 Uhr findet der #Warntag2020 statt. Kennen Sie schon die Sirenentöne? Ein auf- und abschwellender Heulton verweist auf eine Warnung, ein einminütiger Dauerton gibt Entwarnung. Näheres dazu und Infos zum #Warntag2020 finden Sie unter https://t.co/OVWEi5JntO! ^sg pic.twitter.com/tOSyxUVSxN
— BBK (@BBK_Bund) August 28, 2020
Parallelen und Unterschiede
Die Parallelen zum Schweizer Sirenentest fallen ebenso auf wie die kleinen Unterschiede: Neben dem Datum (September statt Februar) und der Terminologie (Warnung und Warntag statt Alarmierung und Sirenentest) ist die Zielsetzung anders gewichtet. Während es sich in der Schweiz primär um einen Funktionstest handelt, der zur Information der Bevölkerung genutzt wird, steht in Deutschland (mit der föderalen Zuständigkeit bei der Infrastruktur) die Sensibilisierung der Öffentlichkeit im Vordergrund.
Gemein haben die Behörden beider Länder das Ziel: ein optimaler Schutz der Bevölkerung bei Katastrophen und in Notlagen.
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Links:
- Bundesweiter Warntag Deutschland
- Alarmierung der Bevölkerung in der Schweiz
- Sirenentest in der Schweiz