27 Januar 2016

Notvorrat – Das sollten Sie wissen

Die Regale in den Läden sind heute übervoll, und die Auswahl an Produkten ist so gross wie nie zuvor. Von Katastrophen, welche die Versorgung unseres Landes nachhaltig beeinträchtigt hätten, sind wir in den letzten Jahrzehnten verschont geblieben. Manche mögen sich angesichts dieser Situation fragen: «Notvorrat – wozu?»

«Kluger Rat – Notvorrat»: Alter Slogan immer noch aktuell

Der Slogan «Kluger Rat – Notvorrat» ist bereits über 50 Jahre alt – und immer noch aktuell. Der Hintergrund hat sich jedoch verändert. Es geht heute nicht mehr um das Überstehen einer längeren Krise sondern um die Überbrückung eines kürzeren Versorgungsengpasses.

Der Slogan «Kluger Rat - Notvorrat» ist schon über 50 Jahre alt. Plakate von 1968 und 1980.
Der Slogan «Kluger Rat – Notvorrat» ist schon über 50 Jahre alt. Plakate von 1968 und 1980.

Es hat sich in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass die Regale in den Geschäften schon bei ersten Anzeichen einer Krise oder einer Naturkatastrophe innert Stunden leer gekauft werden. So kam es angesichts eines nahenden Schneesturms an der US-Nordostküste im Januar 2015 zu Hamsterkäufen in den Lebensmittelläden. Die Menschen deckten sich mit Kerzen und Wasserflaschen ein. Es gab leere Regale in den Läden und Schlangen vor den Tankstellen.

Fragen und Antworten zum Notvorrat

Warum ist ein Notvorrat sinnvoll?

Es kann immer etwas passieren. Wer einen Vorrat hält, verfügt für alle Fälle über eine wertvolle Notreserve. Damit kann man einer schwierigen Situation gelassener begegnen und muss nicht nervös werden oder in Panik geraten. Es liegt deshalb im Interesse jedes Einzelnen, eine individuelle, kurzfristige Notlage überbrücken zu können und für ein paar Tage eine gewisse Unabhängigkeit zu haben.

Ein individueller Vorrat zuhause ist aber nicht nur in ungemütlichen Situationen hilfreich, sondern auch im ganz normalen Alltag praktisch: Wenn beispielsweise unerwartet Besuch kommt (Spaghetti mit Tomatensauce ist in solchen Fällen der «Klassiker»). Oder wenn man krank im Bett liegt und nicht zum Einkaufen aus dem Haus kann.

Was gehört auf die Vorratsliste?

Zum Notvorrat gehören in erster Linie Lebensmittel für rund eine Woche und 9 Liter Wasser pro Person (ein Sixpack). Nicht zu vergessen sind auch Radio, Taschenlampe (mit Ersatzbatterien) und individuell benötigte Artikel.

     > Hier Vorratsliste im Notfallplan ausfüllen

Eine Packung Teigwaren, Reis und eine Flasche Öl stehen neben einer Taschenlampe und Kerzen.
Teigwaren, Reis und Öl gehören ebenso in den Notvorrat wie Taschenlampe, Kerzen und Streichhölzer.

Welche Lebensmittel sind zu empfehlen?

Der Notvorrat sollte lagerfähige, alltägliche Lebensmittel enthalten, wie z.B. Reis oder Teigwaren, Öl, Fertigsaucen, Zucker, Konfitüre, Honig, Salz, Kaffee, Hartkäse, usw.

Nicht zu vergessen sind aber auch Lebensmittel, die man ohne Kochen geniessen kann (Schokolade, Zwieback, Schachtelkäse, Trockenfrüchte usw.). Das ist beispielsweise dann wichtig, wenn der Strom ausfällt und die Herdplatten kalt bleiben. Der Vorrat kann nach den persönlichen Ernährungsgewohnheiten zusammengesetzt sein und das umfassen, was man im ganz normalen Alltag konsumiert.

Eine Portion Trockenfrüchte und Nüsse liegen auf einem Tisch.
Trockenfrüchte können Sie auch dann noch essen, wenn der Herd kalt bleibt.

    > Der Vorrat kann nach den persönlichen Ernährungsgewohnheiten zusammengesetzt sein und das umfassen, was man im ganz normalen Alltag konsumiert.

Was ist wichtiger: Wasser oder Nahrungsmittel?

Man sagt, dass man 30 Tage ohne Nahrung, aber nur 3 Tage ohne Wasser auskommen kann. Wir empfehlen 9 Liter pro Person (ein Sixpack). Das ist einfach zu transportieren und zu lagern und mehrere Monate haltbar. Diese Menge sollte im Notfall zum Trinken und Kochen für drei Tage ausreichen (3 l pro Person/Tag). Die Empfehlung von 9 Litern pro Person betrifft nur das Trinkwasser, nicht berücksichtigt ist das Brauchwasser für Körperhygiene, Waschen usw.

Was gehört sonst noch dazu?

Wichtig sind auch Artikel, die bei einem Stromunterbruch nützlich sind – damit man nicht im Dunkeln tappen muss: Batteriebetriebenes Radio, Taschenlampe mit Ersatzbatterien, Kerzen, Zündhölzer oder Feuerzeug. Auch nicht vergessen sollte man Seife, WC-Papier, Notfallapotheke (Verbandsmaterial, Fieberthermometer, Schmerzmittel) und einen Vorrat an persönlichen Medikamenten.

Und wer ein Haustier zuhause hat, sollte auch für genügend Futterreserven sorgen.

Mineralwasser
9 Liter Wasser pro Person sollten vorrätig sein. Diese Menge sollte im Notfall zum Trinken und Kochen für drei Tage ausreichen (3 l pro Person/Tag).

Wo und wie soll der Vorrat aufbewahrt werden?

Wir empfehlen, den Notvorrat in den Küchen- oder Kochalltag zu integrieren. Und natürlich gilt der Grundsatz, wonach Lebensmittel trocken, dunkel und kühl aufbewahrt werden sollen. Ein geeigneter Lagerort kann je nach Platzverhältnissen die Küche oder der Keller sein. Aber nicht als unantastbares Warenlager – sondern laufend verbrauchen und wieder ersetzen!

Zählen die Lebensmittel im Tiefkühler auch zum Notvorrat?

Ja, denn auch nach einem Stromausfall lassen sich die Nahrungsmittel noch problemlos konsumieren. Allerdings sollten einmal aufgetaute Lebensmittel nicht wieder eingefroren, sondern rasch verbraucht werden.

Notfallplan – Vorratsliste zum Ankreuzen

Printscreen des Notfallplans Schritt 3

Mit dem Notfallplan können Sie Ihre Bedürfnisse ganz einfach in einer Liste ankreuzen und bei Bedarf mit weiteren Lebensmitteln und anderen Dingen ergänzen.

Flyer «Kluger Rat – Notvorrat»

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