Notfalltreffpunkte: nationale Koordination für bessere Ereignisbewältigung
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) hat eine koordinierende Rolle bei der Weiterentwicklung von Notfalltreffpunkten in der Schweiz übernommen. Diese Treffpunkte dienen im Ereignisfall als zentrale Anlaufstellen für die Bevölkerung. Während die Einrichtung und der Betrieb der Notfalltreffpunkte in der Verantwortung der Kantone liegen, arbeitet das BABS an verschiedenen Aspekten zur Verbesserung und Vereinheitlichung des Systems auf nationaler Ebene.
In Zeiten von Grossereignissen, Katastrophen und Notlagen ist es entscheidend, die Bevölkerung zeitnah und umfassend zu informieren und zu unterstützen. Vor diesem Hintergrund initiierten die Kantone Aargau und Solothurn 2017 mit Unterstützung des BABS ein Projekt zur Notkommunikation und Evakuierung. Im Mittelpunkt dieses Projekts stehen die Notfalltreffpunkte.
Von der kantonalen Initiative zur schweizweiten Koordination
Was als Initiative zweier Kantone begann, hat sich zu einem Konzept entwickelt, das inzwischen von zahlreichen weiteren Kantonen sowie dem Fürstentum Liechtenstein übernommen wurde. Mit der zunehmenden Verbreitung entstand bei den Kantonen der Wunsch nach einer zentralen Koordination durch das BABS.
Im Rahmen der Revision des Bevölkerungs- und Zivilschutzgesetzes soll die rechtliche Grundlage für diese Koordinationsrolle geschaffen werden. Ziel ist es, schweizweit ein einheitliches Mindestangebot und Erscheinungsbild der Notfalltreffpunkte zu gewährleisten. Diese «unité de doctrine» wird durch eine gemeinsame Signaletik, eine einheitliche Kommunikation sowie die Betreuung einer elektronischen Informationsplattform erreicht.
Wichtig zu betonen ist: Die Einrichtung und der Betrieb der Notfalltreffpunkte bleiben in der alleinigen Zuständigkeit der Kantone. Das BABS nimmt lediglich eine unterstützende und koordinierende Funktion auf nationaler Ebene wahr.
Weiterentwicklung der Informationsplattform
Ein zentrales Element des Projekts ist die Website www.notfalltreffpunkte.ch, die seit 2019 als Hauptinformationsquelle für die Bevölkerung dient. Sie wird durch verschiedene Medienformate wie einen Erklärfilm des BABS und gezielte Informationskampagnen ergänzt.
Mit der wachsenden Bedeutung des Konzepts hat das BABS seine Rolle bei der Betreuung der elektronischen Plattform ausgebaut. Eine seit 2023 bestehende Arbeitsgruppe mit Vertretern der Kantone trifft sich regelmässig, um verschiedene Aspekte der Notfalltreffpunkte zu besprechen und die jährliche schweizerische Notfalltreffpunkt-Veranstaltung zu organisieren.
Ausblick
Die Entwicklung der Notfalltreffpunkte und ihrer digitalen Infrastruktur ist ein fortlaufender Prozess.
So ist etwa geplant, die Informationen zu Notfalltreffpunkten künftig enger mit der Informations-, Warn- und Alarmierungsapp Alertswiss zu verknüpfen. Zudem soll die Möglichkeit der Ergänzung der statischen Daten durch dynamische Informationen überprüft werden. Der Einsatz von dynamischen Daten würde die Einsatzmöglichkeiten der Notfalltreffpunkte bei Grossereignissen, Katastrophen und Notlagen erweitern.
Mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Konzepts und der technischen Infrastruktur unterstützt das BABS die Kantone bei einer wichtigen Aufgabe. Die Notfalltreffpunkte stehen symbolisch für ein vorbereitetes Bevölkerungsschutzsystem, das in Notlagen effektiv reagieren kann. Dabei bleibt die zentrale Rolle der Kantone in der Umsetzung und im Betrieb der Notfalltreffpunkte von entscheidender Bedeutung.
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