12 August 2025

Notfalltreffpunkte: nationale Koordination für bessere Ereignisbewältigung

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) hat eine koordinierende Rolle bei der Weiterentwicklung von Notfalltreffpunkten in der Schweiz übernommen. Diese Treffpunkte dienen im Ereignisfall als zentrale Anlaufstellen für die Bevölkerung. Während die Einrichtung und der Betrieb der Notfalltreffpunkte in der Verantwor­tung der Kantone liegen, arbeitet das BABS an verschiedenen Aspekten zur Verbes­serung und Vereinheitlichung des Systems auf nationaler Ebene.

In Zeiten von Grossereignissen, Katastrophen und Notlagen ist es entscheidend, die Bevölke­rung zeitnah und umfassend zu informieren und zu unterstützen. Vor diesem Hintergrund initiierten die Kantone Aargau und Solothurn 2017 mit Unter­stützung des BABS ein Projekt zur Notkommunika­tion und Evakuierung. Im Mittelpunkt dieses Pro­jekts stehen die Notfalltreffpunkte.

Von der kantonalen Initiative zur schweizweiten Koordination

Was als Initiative zweier Kantone begann, hat sich zu einem Konzept entwickelt, das inzwischen von zahlreichen weiteren Kantonen sowie dem Fürs­tentum Liechtenstein übernommen wurde. Mit der zunehmenden Verbreitung entstand bei den Kan­tonen der Wunsch nach einer zentralen Koordina­tion durch das BABS.

Im Rahmen der Revision des Bevölkerungs- und Zi­vilschutzgesetzes soll die rechtliche Grundlage für diese Koordinationsrolle geschaffen werden. Ziel ist es, schweizweit ein einheitliches Mindestange­bot und Erscheinungsbild der Notfalltreffpunkte zu gewährleisten. Diese «unité de doctrine» wird durch eine gemeinsame Signaletik, eine einheit­liche Kommunikation sowie die Betreuung einer elektronischen Informationsplattform erreicht.

Wichtig zu betonen ist: Die Einrichtung und der Be­trieb der Notfalltreffpunkte bleiben in der alleinigen Zuständigkeit der Kantone. Das BABS nimmt ledig­lich eine unterstützende und koordinierende Funk­tion auf nationaler Ebene wahr.

Weiterentwicklung der Informationsplattform

Ein zentrales Element des Projekts ist die Website www.notfalltreffpunkte.ch, die seit 2019 als Haupt­informationsquelle für die Bevölkerung dient. Sie wird durch verschiedene Medienformate wie einen Erklärfilm des BABS und gezielte Informations­kampagnen ergänzt.

Mit der wachsenden Bedeutung des Konzepts hat das BABS seine Rolle bei der Betreuung der elekt­ronischen Plattform ausgebaut. Eine seit 2023 be­stehende Arbeitsgruppe mit Vertretern der Kan­tone trifft sich regelmässig, um verschiedene Aspekte der Notfalltreffpunkte zu besprechen und die jährliche schweizerische Notfalltreffpunkt-Ver­anstaltung zu organisieren.

Ausblick

Die Entwicklung der Notfalltreffpunkte und ihrer di­gitalen Infrastruktur ist ein fortlaufender Prozess.

So ist etwa geplant, die Informationen zu Notfall­treffpunkten künftig enger mit der Informations-, Warn- und Alarmierungsapp Alertswiss zu ver­knüpfen. Zudem soll die Möglichkeit der Ergän­zung der statischen Daten durch dynamische In­formationen überprüft werden. Der Einsatz von dynamischen Daten würde die Einsatzmöglichkei­ten der Notfalltreffpunkte bei Grossereignissen, Katastrophen und Notlagen erweitern.

Mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Konzepts und der technischen Infrastruktur unter­stützt das BABS die Kantone bei einer wichtigen Aufgabe. Die Notfalltreffpunkte stehen symbolisch für ein vorbereitetes Bevölkerungsschutzsystem, das in Notlagen effektiv reagieren kann. Dabei bleibt die zentrale Rolle der Kantone in der Um­setzung und im Betrieb der Notfalltreffpunkte von entscheidender Bedeutung.

Den gesamten Artikel des BABS-Magazins finden Sie hier.

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