Fachtagung des Schweizerischen Zivilschutzverbandes 2015
Die Fachtagung des Schweizerischen Zivilschutzverbandes (SZSV) am 12. Mai in Murten stand im Zeichen einer Standortbestimmung von Benno Bühlmann, seit knapp einem Jahr Direktor des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz (BABS).
Auch auf nationale Katastrophen vorbereitet sein
Anhand einer SWOT-Analyse zeigte Direktor Benno Bühlmann auf, dass wir in der Schweiz Spezialisten in der Bewältigung kleinerer und mittlerer Katastrophenereignisse seien. Dies auch deshalb, weil wir sie immer wieder üben könnten. Weniger gut lautet Bühlmanns Zeugnis für den Bevölkerungsschutz, wenn es um die Bewältigung nationaler Katastrophenereignisse geht. Beispielsweise um ein Erdbeben mit mehreren tausend Toten und mehreren hunderttausend Obdachlosen und einem Schaden von hundert Milliarden Franken für unser Land.
«Natürlich können wir uns nur bedingt auf eine solche Katastrophe vorbereiten. Doch genau dies müssen wir tun!»
Forderte der BABS-Direktor. Identisch äusserte er sich zum Stichwort «Pandemie». Die Frage sei doch nicht, ob sich hierzulande irgendwann wieder eine Pandemie ausbreite, sondern vielmehr wann dies der Fall sei. Man könne die Schweiz nicht davor abschotten, sagte Bühlmann. Die zentrale Frage lautet: Was ist ein angemessener und auch finanzierbarer Schutz?
An der informativen Fachtagung mit verschiedenen Workshops und vor mehr als hundert interessierten Kaderleuten des Zivilschutzes referierten nebst anderen auch der Solothurner Ständerat Roberto Zanetti und SZSV-Präsident Walter Müller.
Dieser sprach mit Blick auf die aktuellen Reformen von einer «grossen Herausforderung». Noch zu oft seien die Involvierten mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten unterwegs.