14 April 2022

Zweiter Alertswiss-Communityanlass

Am 31. März 2022 fand das zweite Mal der Alertswiss-Communityanlass statt, das erste Mal physisch in Bern. Mit dabei waren rund 50 Teilnehmende aus fast 20 Kantonen.

Der vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS organisierte Alertswiss Communityanlass hat zum Ziel, den Austausch unter den Fachleuten im Bereich Alarmierung und Ereignisinformation zu fördern. Neben Referaten aus dem BABS sprachen Christian Spühler (Kapo Bern) und Jean-Christophe Sauterel (Kapo Waadt) über die Anwendung von Alertswiss in deren Kantonen und über die positiven Erfahrungen mit der neuen Übersetzungsfunktion, welche in diesen Kantonen im Pilotbetrieb getestet wurde.

Studie über Warn-Apps in Europa

Andrin Hauri und Kevin Kohler (CSS ETH Zürich) präsentierten die Resultate einer Studie, in der Multi-​Hazard-Warn-Apps verschiedener europäischer Staaten verglichen wurden. In der Studie werden die Herausforderungen für die Warn-Apps beschrieben und darauf aufbauend verschiedene Empfehlungen vorgelegt. Alertswiss schneidet dabei sowohl bezüglich Funktionalitäten als auch bezüglich Reichweite gut ab.

Das Referat von Andrin Hauri und Kevin Kohler (CSS ETH Zürich) am Alertswiss-Communityanlass hat gezeigt, dass die Alertswiss-App im europäischen Vergleich bezüglich Nutzerzahlen gut dasteht.
Zur Studie der CSS ETH

Dank zahlreichen Erwähnungen von Alertswiss in Medienberichten im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg konnte in den letzten Wochen ein bemerkenswerter Anstieg der Alertswiss-Nutzerzahlen verzeichnet werden. Inzwischen zählt die App rund 1.5 Millionen Installationen und erreicht damit umgerechnet 18 % der Bevölkerung in der Schweiz. Durchschnittlich abonnieren die Nutzerinnen und Nutzer der App weiterhin zwei bis drei Kantone.

Neue Übersetzungsfunktion

Das BABS informierte über neue Funktionen der Systeme für die Alarmierung der Bevölkerung. Im Sommer 2022 wird beispielweise eine neue Übersetzungsfunktion in Polyalert integriert, welche das Erstellen von mehrsprachigen Meldungen erleichtert. So können Freitexte automatisch übersetzt und nachträglich korrigiert oder ergänzt werden. In Zusammenarbeit mit den Kapo Bern und Waadt wurde die Praxistauglichkeit in einem Pilotbetrieb getestet und am Communityanlass präsentiert. Die neue Übersetzungsfunktion wird ab August 2022 für alle Kantone zur Verfügung stehen und im Polyalert-Handbuch ergänzt.

Fachausschuss Alertswiss

Unmittelbar nach dem Communityanlass tagte auch der Fachausschuss Alertswiss, der als Gremium von Experten und Verantwortungsträgern aus verschiedenen Kantonen das BABS bei der Weiterentwicklung von Polyalert-Alertswiss strategisch berät und unterstützt. Diskutiert wurden Massnahmen, welche die Qualität und Bekanntheit der Alertswiss-Meldungen verbessern. Bei der Ausbildung für Polyalert-Anwenderinnen und -Anwender kann dabei der Übungsmodus eine wichtige Rolle einnehmen, bei dem neu auch die Ausgabe von Alertswiss-Meldungen auf einer geschützten Website simuliert wird.

Galerie

Wer ist die Alertswiss-Community?

Damit die Bevölkerung im Ereignisfall via Alertswiss rasch und umfassend informiert werden kann, müssen verschiedene Verantwortliche in den Kantonen und beim Bund zusammenarbeiten. Dazu gehören Kommunikationsfachleute, Einsatzleiterinnen und Einsatzleiter, die Mitarbeitenden der Einsatzzentralen der Kantonspolizeien oder Alarmierungsverantwortliche. Je nach Szenario arbeiten die zuständigen Expertinnen und Experten etwa beim kantonalen Führungsstab, dem kantonalen Amt für Bevölkerungsschutz oder dem Amt für Umwelt. Auch beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS gehören Fachleute aus den Bereichen Telematik, Nationale Alarmzentrale und Kommunikation zum Alertswiss-Kernteam. Alertswiss ist in enger Zusammenarbeit zwischen BABS und Kantonen entstanden. Auch bei der Anwendung dieses wichtigen Alarmierungs- und Informationsinstruments profitieren die Fachleute aus der Alertswiss-Community von einem engen Austausch.

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