1 Dezember 2015

8 Fragen an … L. Federspiel und I. Scheu-Guajana, NAZ

Drei Monate nach ihrem Stellenantritt hat alertswiss die beiden wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen der NAZ, Lucia Federspiel und Isabella Scheu-Guajana, getroffen, um mit ihnen über ihre neue Rolle zu sprechen.

Lucia und Isabella, Ihr arbeitet seit 3 Monaten für die NAZ. Was ist Eure Hauptaufgabe als wissenschaftliche Mitarbeiterinnen?

Wir haben zwei Hauptaufgaben. Die erste ist der Einsatz bei Ereignissen mit erhöhter Radioaktivität einschliesslich der nötigen Vorbereitung und regelmässigen Übung. Die zweite ist die Überwachung der aktuellen radiologischen Lage und die technische Beratung in diesem Bereich. Selbstverständlich sind wir auch bei ausserordentlichen Ereignissen im Einsatz, die nichts mit Radioaktivität zu tun haben, zum Beispiel bei einer Naturkatastrophe.

Was fasziniert Euch besonders an Eurer Arbeit?

Lucia: Der Aspekt, dass ich dank meines Wissens bei der Erfüllung einer wichtigen Aufgabe – dem Schutz der Bevölkerung – mitwirken kann, fasziniert mich besonders.
Isabella: Hinzu kommt, dass wir dauernd vor neuen Situationen stehen; das macht jeden Tag interessant und einzigartig.

Habt Ihr schon als Kind davon geträumt, wissenschaftliche Mitarbeiterin zu werden? Wie seid Ihr zu diesem Beruf und zu Eurer aktuellen Funktion gekommen?

Lucia: Ich war schon immer von der Wissenschaft fasziniert und wollte verstehen, wie die Dinge funktionieren. Zu dieser Stelle kam ich nach Abschluss eines Doktorats in Plasmaphysik und eines Masters in Energiesysteme, gefolgt von einem Jahr als Mitarbeiterin im Büro für Technologietransfer an der Universität Genf.
Isabella: Das Thema Radioaktivität hat mich schon als Kind gefesselt und ich habe mir mit grossem Interesse die Dokumentarfilme über Tschernobyl angesehen. Später begann ich mich für Biochemie zu begeistern, eine Leidenschaft, die sich in meinem Masterabschluss in Naturwissenschaften an der ETH Zürich widerspiegelt. Nach einigen Jahren in der chemischen Industrie bin ich quasi zufällig zu den „Ursprüngen“ zurückgekehrt, nachdem ich auf die Stellenanzeige der NAZ gestossen bin.

Was sind die grössten Herausforderungen, die Ihr als wissenschaftliche Mitarbeiterin bewältigen müsst?

(Lachend) Die grössten Herausforderungen sind bestimmt folgende:
In kritischen Momenten müssen wir in der Lage sein, rationale Entscheidungen zu treffen, und in Notsituationen gilt es Ruhe zu bewahren.
Ungeachtet des Arbeitsumfeldes, in welchem nicht unsere Muttersprache gesprochen wird, müssen wir effizient und professionell sein.
Lucia: Diese Art Job-Sharing erfordert viel Organisation, Koordination, Kommunikation und nicht zuletzt ein gutes Einvernehmen.
Isabella: Im Wesentlichen geht es darum, gemeinsam zu arbeiten, ohne sich in die Haare zu geraten.

Legende
Die neuen wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen der NAZ, Isabella Scheu-Guajana (links) und Lucia Federspiel

Was ist das Wichtigste, das Ihr bis jetzt in Eurem Beruf und in Eurer aktuellen Funktion gelernt habt?

Die wichtigsten zwei Themen in diesen ersten drei Monaten waren die Vertiefung der Strahlenschutzkenntnisse mit dem entsprechenden Diplom als Expertin sowie die Einsatzübungen.

Warum ist Eure Organisation von entscheidender Bedeutung für den Bevölkerungsschutz?

Die NAZ ist vor allem in diesen Fällen unentbehrlich:
Als Notfallorganisation für den raschen Einsatz.
Für die Koordinierung der involvierten Partner im Ereignisfall
Für die Vorbereitung von Vorschlägen und den daraus resultierenden Beschlüssen zur Anordnung von Schutzmassnahmen für die Bevölkerung

Wie bereitet man sich auf eine Katastrophe oder eine Notsituation vor?

Unsere Antwort ist: Do not panic!

Wenn Sie einen Wunsch erfüllen könnten: Was würden Sie sofort ändern, um den Katastrophenschutz in der Schweiz zu verbessern?

Da wir erst seit drei Monaten in der NAZ arbeiten, ist es für uns schwierig, diese Frage zu beantworten. Uns fehlt zurzeit noch der umfassende Überblick.

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