28 Mai 2019

Das BABS an der Global Platform for Disaster Risk Reduction in Genf

Risikoanalyse und Resilienz sind nicht nur Schlüsselthemen beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS), auch auf internationaler Ebene laufen grosse Anstrengungen, die Bevölkerung besser vor Katastrophen zu schützen. An der Global Platform for Disaster Risk Reduction der UNO in Genf kamen Mitte Mai über 4000 Vertreter und Vertreterinnen von Regierungen, Nichtregierungs- und internationalen Organisationen zusammen, um sich über Massnahmen auszutauschen und die Fortschritte in den internationalen Bemühungen zu beurteilen.

Die Schweiz fungierte als Gastgeberland für die Konferenz. Unter der Leitung der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit und des Staatssekretariats für Wirtschaft unterstützt sie in mehreren Ländern Projekte, welche helfen sollen, Schäden durch Katastrophen zu verringern. Auch das BABS beteiligte sich mit verschiedenen Beiträgen an der diesjährigen Plattform. Direktor Benno Bühlmann betonte in der Erklärung der Schweizer Delegation, wie wichtig die Zusammenarbeit aller Akteure für einen erfolgreichen Schutz der Bevölkerung sei. Er wies ebenfalls darauf hin, dass die Bemühungen, Risiken zu erkennen und durch gemeinsame Massnahmen zu verringern, hohe Priorität haben müssen.

Zusammen mit dem Kanton Genf organisierte das BABS ein „Learning Lab“, bei dem aufgezeigt wurde, wie die Werkzeuge und Ergebnisse der Risikoanalyse, welche das BABS erarbeitet hat, in konkrete Massnahmen auf kantonaler Ebene gemündet haben. Die Risikoanalyse ist ein zentrales Instrument, um Risiken vor Natur-, technischen und gesellschaftsbedingten Gefahren nach einem einheitlichen Massstab zu bewerten und die Massnahmen gezielt dort zu fokussieren, wo sie die grössten Risiken zu verkleinern helfen.

Unter dem Dach des LAINAT (Leitender Ausschuss Intervention Naturgefahren) präsentierten die Fachstellen des Bundes für Naturgefahren (MeteoSchweiz, Bundesamt für Umwelt, Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, Institut für Lawinenforschung, Schweizerischer Erdbebendienst) und das BABS die Warn- und Alarmierungsprozesse für Naturgefahren in der Schweiz, am Schweizer Stand an der „Innovation Platform“. Als eigentliches Erfolgsrezept wurde die enge Zusammenarbeit aller Partnerorganisationen identifiziert: Daten und Informationen fliessen unkompliziert zwischen allen Fachstellen, gemeinsam entwickelte Warnprodukte sind gezielt auf die Bedürfnisse von Behörden, Einsatzkräften, Fachleuten in den Kantonen und Gemeinden und natürlich auch der Bevölkerung angepasst.

Die Schweizer Lösungen interessierten die Teilnehmenden aus aller Welt und boten Anlass zu interessanten Gesprächen. In vielen Staaten laufen ähnliche Bemühungen, wobei die Schwierigkeiten aber je nach Kontext ganz anders gelagert sind – nicht überall gibt es flächendeckende Messnetze oder lokale Experten, Kommunikationssysteme für die ganze Bevölkerung oder eine gute Zusammenarbeit zwischen den Institutionen. Und so war die Frage „How do you do it in Switzerland?“ oft nur der Einstieg in spannende Diskussionen über Naturgefahren, Warnprozesse und Ereignisbewältigung in anderen Ländern.

Weiterführende Informationen

Stay risk informed. Be prepared. Switzerland’s multi hazard early warning system. Beitrag zum Schweizer Stand an der GPDRR

Medienmitteilung EDA

Gefährdungs- und Risikoanalysen BABS

 

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