21 Dezember 2020

Jahresrückblick 2020

Viele Bevölkerungsschutz-relevante Themen prägten das Jahr 2020. Diese reichten vom Sirenentest im Februar bis zur Inkraftsetzung des totalrevidierten Bevölkerungs- und Zivilschutzgesetzes. Besonders beansprucht wurde der Bevölkerungsschutz durch die Corona-Pandemie.

Sirenentest

Das Sirenenschaf hat auch dieses Jahr die Bevölkerung an den alljährlichen Sirenentest erinnert: Am Mittwoch, 5. Februar 2020 haben die Sirenen schweizweit geheult, und auch die Mobilgeräte setzten Push-Meldungen via Alertswiss ab. Im Anschluss an den Sirenentest wertete das Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS die Funktionalität der Sirenen und Alertswiss aus.

Während 98 Prozent der getesteten stationären Sirenen einwandfrei funktioniert haben, ist es bei der Alarmierung über die Alertswiss-App teilweise zu Verspätungen gekommen. Die Alarmierung der Bevölkerung funktioniert grundsätzlich auf einem hohen Niveau.

Beiträge zur Bewältigung der Corona-Pandemie

Seit Beginn der Corona-Krise unterstützt das BABS auf unterschiedliche Weise bei der Bewältigung der Pandemie.

Hierzu stellt der Zivilschutz ein entscheidendes und unverzichtbares Instrument dar. Am 20. März bewilligte der Bundesrat ein gesamtschweizerisches Aufgebot des Zivilschutzes zur Bewältigung der ersten Welle.

Die hohe Anzahl an Ansteckungen schweizweit hat dazu geführt, dass auch das Gesundheitswesen stark belastet war. Der Zivilschutz hat seit Mitte Februar bis zum 30. Juni in allen 26 Kantonen gegen 300’000 Diensttage im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie geleistet, insbesondere zur Unterstützung des Gesundheitswesens. Das zweite Kontingent wurde nach Ausbruch der zweiten Pandemiewelle vom Bundesrat am 18. November 2020 gesprochen. Es umfasst insgesamt 500’000 Diensttage und dauert bis am 31. März 2021.

Seit Beginn der Corona-Pandemie verfolgt das Melde- und Lagezentrum der Nationalen Alarmzentrale (NAZ) fortlaufend die COVID-19 bedingten Entwicklungen im In- und Ausland und stellt diese in der Elektronischen Lagedarstellung der NAZ (ELD NAZ) dar. Zudem werden zuhanden der Partnerstellen unterschiedliche Produkte erstellt, wie etwa eine Übersicht der geltenden Schutzmassnahmen oder die Auswertung des Mobilitätsverhaltens der Bevölkerung.

Das Ressourcenmanagement Bund (ResMaB) nimmt in der Corona-Krise eine koordinierende Aufgabe zwischen Leistungsbezüger und Leistungserbringer wahr – erfasst, berät und vermittelt in Ressourcenfragen. Als wichtige Informations- und Austauschplattform dient der Bundesstab Bevölkerungsschutz (BSTB). In diesem Zusammenhang ist der Fachbereich Bundesstab der NAZ für die regelmässig virtuell durchgeführte Direktorenkonferenz verantwortlich und stellt die Stabsführung im BSTB sicher.

Das Labor Spiez war als eines der ersten Labore in der Schweiz in der Lage, Verdachtsproben auf SARS-CoV.2 zu analysieren. In der Anfangsphase der Pandemie hat es seine diesbezüglichen Messkapazitäten denn auch ausgeweitet und diverse Partner im Gesundheitswesen unterstützt. Im Rahmen von grossen Beschaffungen des Bundes für Schutzmasken und andere Schutzmaterialien hat es zudem zahlreiche Prüfaufträge bearbeitet. Aktuell ist das Labor Spiez an diversen Forschungsprojekten im Zusammenhang mit der Bekämpfung von COVID-19 beteiligt.

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des BABS: „Corona-Pandemie und Bevölkerungsschutz“.

Modernisierung im Bevölkerungs- und Zivilschutz

Seit der letzten Totalrevision des Bevölkerungs- und Zivilschutzgesetzes (BZG) 2002 hat sich die Gefährdungslage in der Schweiz verändert. Dies erfordert eine Anpassung des Bevölkerungs- und Zivilschutzsystems. Der Bundesrat hat am 11. November 2020 das totalrevidierte Bevölkerungs- und Zivilschutzgesetz (BZG) per 1. Januar 2021 in Kraft gesetzt und die neuen Verordnungen über den Bevölkerungsschutz (BevSV) und den Zivilschutz (ZSV) verabschiedet. Für den Zivilschutz bringt die Revision insbesondere eine Reduktion der Dienstpflichtdauer (für Mannschaft und Unteroffiziere 14 Jahre oder 245 Diensttage) und eine Flexibilisierung des Dienstleistungssystems mit sich.

Die Nationale Risikoanalyse 2020

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz hat im Rahmen der nationalen Risikoanalyse 2020 «Katastrophen und Notlagen Schweiz» die Schadensereignisse untersucht, die die Schweiz betreffen könnten. Die nationale Risikoanalyse basiert auf Szenarien, die einer systematischen Risikobewertung unterzogen wurden. Dabei wurden die zu erwartenden Schäden nach gleichen Grundsätzen abgeschätzt und in einen finanziellen Wert umgerechnet. Die Resultate zeigen, dass eine Strommangellage, eine Pandemie und ein Ausfall des Mobilfunknetzes die drei grössten Risiken für die Schweiz sind.

Erster Alertswiss-Communityanlass

Am 25. November 2020 fand der erste Alertswiss-Communityanlass statt. Am Fachanlass zum Thema Alarmierung und Ereignisinformation nahmen rund hundert Fachleute und Interessierte von Bund, Kantonen und weiteren Einsatzorganisationen virtuell via Webstream teil.

Der erstmals vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS organisierte Alertswiss Communityanlass dient zum Austausch unter den Fachleuten im Bereich Alarmierung und Ereignisinformation. Auch neue Funktionalitäten sowie Verbesserungen, welche aufgrund der Erfahrungen im Einsatz von Alertswiss während der ersten Welle der Corona-Pandemie gemacht wurden, wurden vorgestellt.

Zum Schluss bedanken wir uns bei Ihnen für Ihr Interesse an Alertswiss und dem Bevölkerungsschutz und wünschen Ihnen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

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