Orkan und Tierseuche bewältigen
Am 29. Juni 2017 übten die Kantone Schaffhausen und Thurgau, der deutsche Landkreis Konstanz und Schwarzwald-Baar-Kreis, das Regierungspräsidium Freiburg im Breisgau, der deutsche Zoll und das Schweizer Grenzwachtkorps die Bewältigung eines grenzüberschreitenden Orkans. In der Schweiz wurde zusätzlich das Szenario einer hochansteckenden Tierseuche trainiert. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS organisierte und leitete die Übung AIOLOS zusammen mit den deutschen und Schweizer Behörden der Grenzregion.
Übungsleiter Thomas Herren (BABS) leitete die Übungsvorbereitung und führte eine binational zusammengesetzte Gruppe, welche das Szenario vorbereitete und während der Übung als „Regie“ agierte und die verschiedenen Meldungen, auf welche die Übungsteilnehmer reagieren mussten, einspielte. „Ursprünglich stand im Zentrum der Übung die Bewältigung einer grenzüberschreitenden Tierseuche“, erzählt Herren. Jedoch hatten einige der Beteiligten ein solches Szenario bereits vor Kurzem geprobt. Darum wurde die ganze Übung noch einmal überarbeitet und durch ein Orkan-Szenario ersetzt. Die Bewältigung einer Tierseuche wurde als Teilszenario nur in der Schweiz trainiert.
Die Nachbarländer Deutschland und Schweiz zeigten bei der AIOLOS-Übung eine konstruktive Zusammenarbeit und einen grossen Einsatz, meldet Herren, nachdem er seinen Tag beim Standort der Übungsleitung in Villingen (D) gestartet hatte und im Laufe der Übung jeden einzelnen Standort beidseits der Grenze besucht hatte. Die Herausforderungen wurden von den jeweiligen Stellen engagiert angenommen, wodurch die Beteiligten viele Erfahrungen und neue Erkenntnisse gewinnen konnten. In Schaffhausen hätten der deutsche Zoll und die Schweizer Grenzwache erstmals das Arbeiten in einem gemeinsamen Stab erprobt, so Herren.
Internationale Übungen wie AIOLOS sind für den Bevölkerungsschutz immens wichtig: die Zusammenarbeit untereinander kann optimiert werden, neue Ideen können ausprobiert werden und alle Beteiligten können aus ihren Erfahrungen weiter wachsen. Dafür sind Szenarien, welche die Beteiligten fordern und ihnen ermöglichen, die für sie wichtigen Fragen intensiv zu bearbeiten, eine wichtige Voraussetzung.
Die Übungsauswertung dauert bis im Oktober. Die Resultate werden anschliessend in einem Evaluationsbericht veröffentlicht.