Das Gesundheitswesen im Bevölkerungsschutz
Die neueste Ausgabe der Zeitschrift «Bevölkerungsschutz» gibt einen umfangreichen Einblick in eine der fünf Partnerorganisationen des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz BABS: das Gesundheitswesen. Dabei bilden die vielen Hände, das spezialisierte Fachwissen und die im Alltag eingeübten Abläufe des Gesundheitswesens wichtige Grundlagen. Im Interview berichtet Ahmet Üzümcü, Generaldirektor der Organisation für das Verbot chemischer Waffen OPCW, über die aktuelle Gefahr des chemischen Terrorismus.
Laut Risikodiagramm, das 2015 vom Fachbereich Risikogrundlagen und Forschungskoordination des BABS generiert wurde, gehört eine Pandemie zu den wahrscheinlichsten und schadenschweren Katastrophen und Notlagen in der Schweiz. Das Gesundheitswesen, als eine der Partnerorganisationen im Bevölkerungsschutz, ist primär für die Vorbereitung und darauffolgend die Bewältigung einer solchen Notlage zuständig. Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift «Bevölkerungsschutz» beleuchtet das Gesundheitswesen aus unterschiedlichen Perspektiven und zeigt die Aufgabenbereiche auf, die es im Falle einer Notlage behandeln würde.
Der Begriff «Partnerorganisation» ist hier in einem weiteren Sinne zu verstehen, da das Gesundheitswesen keine eigentliche Organisation ist, die von einem zentralen Apparat geführt wird. Vielmehr ist es ein Konglomerat verschiedenster Institutionen, die sich in unterschiedlichster Form mit der Gesundheit der Bevölkerung befassen. Dazu gehören Rettungsdienste, Krankenhäuser, Apotheken, Sanitätsverbände etc. Das Leitbild Bevölkerungsschutz konstatiert: «Die Kantone sind für die Schaffung der erforderlichen Strukturen und für die Bereitstellung der Mittel zuständig. Sie bestimmen, welche zusätzlichen Mittel (Personal, Medikamente, Material, geschützte Patientenplätze usw.) – auch des Zivilschutzes – für Katastrophen und Notlagen bereitzuhalten sind.» Der Bund unterstützt jedoch die Kantone, indem er z.B. bei Notlagen und Katastrophen, etwa einer Pandemie oder einem Erdbeben, zusätzliche Mittel sowie ein sanitätsdienstliches Koordinations- und Führungsorgan bereitstellt.
Ahmet Üzümcü, Generaldirektor der Organisation für das Verbot chemischer Waffen OPCW, erklärt im Interview welche Gefahren vom chemischen Terrorismus ausgehen und wie dagegen vorgegangen wird. In den 192 Mitgliedstaaten, die das Chemiewaffenübereinkommen unterzeichnet haben, werden in regelmässigen Abständen Inspektionen durchgeführt. Die Proben solcher Inspektionen werden von designierten Vertrauenslabors wie dem Labor Spiez analysiert. Seit ihrer Gründung konnte die OPCW fast 95 Prozent aller chemischen Waffen der Welt zerstören. 2013 wurde sie mit der Vernichtung von Syriens Chemiewaffen beauftragt. 97 Prozent aller deklarierten chemischen Waffen in Syrien konnten bis heute vernichtet werden. In einer ausserordentlichen Situation, wie derjenigen in Syrien, hat das Labor Spiez eine besondere Rolle gespielt. Durch die Neutralität der Schweiz wurde dem Labor zusätzliche Verantwortung zugeteilt. Neben der Analyse von Proben leistet das Labor Spiez jedoch auch in anderen Bereichen Unterstützung. Zum Beispiel indem es Ausbildungsveranstaltungen und wissenschaftliche Tagungen organisiert. Dadurch können die Vertragsstaaten und das Technische Sekretariat die für die OPCW relevanten wissenschaftlichen und technologischen Entwicklungen mitverfolgen.
Weitere Themen, die in dieser Ausgabe behandelt werden: Das Internationale Forschungsprojekt «Flarecast», welches ein Prognosesystem für Sonnenstürme entwickelt, die faszinierende wie auch anspruchsvolle Ausbildung zum Rettungssanitäter HF, die Neueröffnung des Ausbildungszentrums Schwarzenburg EAZS sowie die diesjährige Bevölkerungsschutzkonferenz in Basel. Den Schluss bilden bevölkerungsschutzrelevante Beiträge und News von Bund, Kantonen und Organisationen.
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