29 April 2016

Was macht eigentlich das ENSI?

In einem Satz: Was ist die Hauptaufgabe des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats ENSI?

Das ENSI ist die unabhängige Aufsichtsbehörde über die schweizerischen Kernanlagen. Zum Aufsichtsgebiet gehören die Kernkraftwerke, Forschungsreaktoren, Zwischenlager und die Suche nach einem geeigneten geologischen Tiefenlager. Der Aufsichtsbereich reicht von der Projektierung über den Betrieb bis zur Stilllegung der Anlagen und zur Entsorgung der radioaktiven Abfälle.

Wer arbeitet beim ENSI?

Das Bild zeigt Hans Wanner, den Direktor des ENSI.
ENSI-Direktor Hans Wanner, der am 20. April in die IAEA-Commission on Safety Standards gewählt wurde.

150 engagierte Fachleute aus Bereichen wie Physik, Chemie, Strahlenschutz und -messtechnik, Ingenieurwesen (Bau-, Material-, Elektrotechnik), Geologie, Psychologie, IT und Kommunikation setzen sich beim ENSI für die nukleare Sicherheit der Schweizer Bevölkerung ein.

Wie wird jemand beim ENSI empfangen?

Das Bild zeigt das Eingangsschild des ENSI und einen Ausschnitt des Gebäude-Eingangs von aussen.
Eingangsbereich des ENSI-Gebäude in Brugg AG

Das ENSI hat seinen Standort im aargauischen Brugg. In seinem Bürogebäude vis-à-vis des Bahnhofs werden Besucher im vierten Stock freundlich empfangen.

Worin besteht die wichtigste Veränderung seit der Gründung des ENSI? – Und was ist gleich geblieben?

Das ENSI hat am 1. Januar 2009 seine Tätigkeit als Nachfolgeorganisation der vormaligen Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen HSK aufgenommen. Es hat die Aufgaben und das Personal der HSK übernommen. Doch während die HSK zum Bundesamt für Energie gehörte, ist das ENSI eine unabhängige öffentlich-rechtliche Anstalt.

Welches Projekt steht beim ENSI aktuell im Vordergrund?

Die Hauptaufgabe des ENSI bezieht sich auf die tägliche Überwachung der Schweizer Kernanlagen. Seine Inspektoren stehen vor allem bei den jährlichen Revisionen in den Kernkraftwerken vermehrt und intensiv im Einsatz. Nach dem Ausstiegsentscheid der Politik steht vor allem die Sicherheit im Langzeitbetrieb der Kernkraftwerke im Fokus.

Das Bild zeigt im Vordergrund eine MASSUK-Messesonde, im Hintergrund der Reaktor eines KKW.
Im Vordergrund eine MADUK-Messesonde.

Mit wem arbeitet das ENSI hauptsächlich zusammen?

Das ENSI kontrolliert die Kernanlagen inklusive deren Organisation und Betrieb durch jährlich über 400 Inspektionen vor Ort. Es zieht bei Bedarf externe Fachleute aus den unterschiedlichen Fachgebieten bei, wenn es um spezifische Beurteilungen oder Untersuchungen geht. Im Bereich der Sicherheitsforschung arbeitet es im In- und Ausland mit Forschenden zusammen, so zum Beispiel im internationalen Felslabor im jurassischen Mont Terri. Im Bereich des Notfallschutzes berät das ENSI direkt die Nationale Alarmzentrale NAZ bezüglich getroffener oder zu treffender Massnahmen.

Was hat sich beim ENSI in den letzten 10 Jahren verändert?

Die grundsätzliche Aufgabe des ENSI ist in den vergangenen zehn Jahren mehr oder weniger gleich geblieben. Wesentliche Änderungen sind die Erlangung der politischen Unabhängigkeit und die Folgen des Reaktorunfalls in Fukushima.

Welche Unternehmenskultur ist derjenigen des ENSI am ähnlichsten:

  • Silicon Valley
  • Bank
  • Eventagentur
  • Geheimdienst

Die Unternehmenskultur des ENSI ist nicht vergleichbar mit den obengenannten. Sie ist geprägt durch Selbstverantwortung und gegenseitige Wertschätzung. Wir hinterfragen uns und unser Handeln und leisten damit einen Beitrag zur Sicherheit von Mensch und Umwelt.

Ein gut gehütetes Geheimnis des ENSI ist?

Das Gebiet der nuklearen Sicherheit ist sensitiv und wird von Öffentlichkeit, Medien und Politik stark beachtet und kommentiert. Bei der Sicherung von Kernanlagen gibt es selbstverständlich auch Geheimnisse. Dies dient dem Schutz von Anlagen, Personal und Bevölkerung.

Was denken Aussenstehende über das ENSI – und wie ist es in Wirklichkeit?

Das ENSI steht im Rampenlicht von Öffentlichkeit, Medien und Politik. Was Aussenstehende vom ENSI denken, ist für Fachleute irrelevant: Sicherheit hat oberste Priorität. Das ENSI muss die Aufgabe, die vom Gesetzgeber vorgegeben wurde, erfüllen, sich nicht von Politik und Wirtschaft beeinflussen lassen und seine fachliche Arbeit für die Sicherheit von Kernkraftwerken seriös und geradlinig weiterführen.

Weitere Informationen zu den Tätigkeiten und Neuigkeiten des ENSI finden sich auf der Homepage. Auf dem Youtube-Kanal des ENSI sind viele interessante Hintergrundinformationen in Video-Form verfügbar. Aktuell hat das ENSI zum 30. Jahrestag der Katastrophe im ukrainischen Kernkraftwerk Tschernobyl eine 13-teilige Artikelserie zusammengestellt.

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