REDOG / Max Strässle
29 Oktober 2020

Gemeinsam Gutes tun

Die einen fasziniert der Aufbau der Ausbildung, andere haben sich bei REDOG, dem Verein für Schweizer Such- und Rettungshunde, einen Kinderwunsch erfüllt. In der aktuellen Kampagne zur Rekrutierung von Freiwilligen kommen die Mitglieder von REDOG zu Wort. Allen gemeinsam ist: Sie finden es wichtig, sich gemeinnützig zu engagieren und wollen – ob mit oder ohne Hund – etwas Sinnvolles tun.

Es liegt ein Hauch Abenteuer in der Luft. Die Helden in der Schlussszene. Die Kulisse stürzt zusammen, der Strommast neigt sich zur Seite, Rauchwolken liegen über der Ebene. Doch die Helden haben es gerade noch geschafft. In Orange von Kopf bis Fuss, mit verspiegelten Brillen, lassen sie Rauch und Schall hinter sich…

Dino Cordari, Spezialist Technische Ortung und Rettungshundeführer bei REDOG, schmunzelt beim Betrachten des Bildes vom Katastrophen-Übungsgelände der Armee in Epeisses. «Ja, diese Trainings sind lässig. Etwas für die Pfadfinder unter uns» Er zählt verschiedene Aktivitäten auf: Die neuesten Suchkameras testen, mit der Akustik die Felsen entlang auf Geräusche von verschütteten Menschen hoffen, in schmalen Hohlräumen umher robben, Betonblöcke zersägen und Helikopter fliegen.

Doch das spannende Zusammensein kann schnell zum Ernstfall werden. Eine Stadt liegt in Trümmern, wie im Herbst vor einem Jahr nach dem Erdbeben in Albanien. Oder ein blühender Abhang mit einem lieblichen Fluss mittendrin wird zu einer Schlamm-Felsenstein-Masse nach einem starken Gewitter wie in Chamoson (VS) im Sommer 2019 und begräbt zwei Menschen unter sich.

Grund für das Engagement des damals 30-Jährigen bei REDOG ist sein Hund, Mischa. Die Australian Shepherd Hündin wurde schon kurz nach ihrer Geburt Familienmitglied der Cordaris. Auf der Suche nach einer Ausbildung schnupperte Dino Cordari mit ihr in verschiedenen Angeboten. Bei REDOG ist er geblieben. Warum? «Ich wurde so herzlich empfangen.» Obwohl er damals gar nicht so richtig wusste, um was es geht. Mit ein Grund für sein Bleiben dürfte gewesen sein, dass Mischa ein Talent als Suchhund entwickelte und enorm Freude an den Trainings zeigte.

 

Heute ist Dino Cordari nicht nur begeisterter Hundeführer, sondern auch überzeugter Freiwilliger, der Menschen in Not helfen möchte. Parallel zum Training mit Mischa hat er die Ausbildung und Prüfung zum Spezialisten Technische Ortung erfolgreich bestanden. Es kann von Vorteil sein, im Fall einer Katastrophe über Kenntnisse in beiden Sparten zu verfügen. «Während Mischa sucht, überlege ich schon, wo ich mit Kamera oder Horchgerät die Information, die sie mir gibt, optimal ergänzen kann. Und ich kann die Hilfsmittel der technischen Ortung erst noch grad selber einsetzen», erklärt Dino Cordari. Dino Cordari ist einer der wenigen der Rettungsorganisation, der mit Hund und Technik arbeitet.

Nugget, ein Goldstück für den Lebensweg

Es war ein Hund, der Marianne Heinlein in einer schwierigen Lebensphase viel Trost spendete. Er hörte auf den Namen Nugget. Als es ihr wieder besser ging, wollte sie der Gesellschaft etwas von der Unterstützung zurückgeben, die sie erhalten hatte. Mit Nugget machte sie eine Hundetherapieausbildung und engagierte sich in einem Betagtenheim. Heute bereitet sie sich mit dem Golden Retriever Leejay auf die Prüfung als Vermisstensuchhunde-Team vor und widmet einen grossen Teil ihrer Zeit ihrem Hund, REDOG und einem Garten voller Tiere.

«Das hat sich so ergeben», sagt die 54-Jährige bescheiden. Als wenn es das Natürlichste der Welt wäre, nicht nur einen Rettungshund auszubilden, sondern auch noch rund um das Haus einen Zufluchtsort für Tiere zu schaffen, die niemand mehr will. Wenn Marianne Heinlein vom Training zurückkehrt, hat sie ein gutes Gefühl: «Ich war zusammen mit Leejay in der Natur, habe viel gelernt, über unsere Arbeit, über mich. Ich habe mit dem Hund zusammen etwas Sinnvolles gemacht.» Es gäbe nichts Besseres, als Menschen in Not und Ungewissheit zu helfen, erzählt die begeisterte Hundeführerin.

 

Leejay wird, wenn er gross ist und alle Prüfungen besteht, ein Rettungshund. Leejay wird dann als Geländesuchhund bei REDOG die Suche nach vermissten Menschen unterstützen.

 

Sie haben einen Hund und möchten etwas Sinnvolles tun? Gemeinnützige Arbeit leisten und Menschen in Not helfen? Dann sind Sie genau richtig bei REDOG: redog.ch/freiwillig.

REDOG, der Schweizerische Verein für Such- und Rettungshunde, ist die einzige Schweizer Organisation, die eine umfassende Ausbildung von Rettungsteams aus Hund und Mensch zur Suche nach vermissten und verschütteten Menschen anbietet.

Rund um die Uhr sind die REDOG Hundeteams bereit, in den Einsatz zu gehen. Unsere Teams können über die Notrufnummer 0844 441 144 angefordert werden. Auch Privatpersonen können uns in der Schweiz alarmieren, wenn sie Angehörige vermissen.

 

Autorin: Dagmar Wurzbacher, Geschäftsstelle REDOG, Kommunikation

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