Der Sirenentest: Routine oder Challenge?
Ob der Sirenentest bloss Routine ist oder jedes Mal eine Challenge darstellt – die Frage ist sicher legitim. Was wollen die Kantone und der Bund überhaupt mit dem jährlichen Sirenentest prüfen? Es geht hauptsächlich darum, die Bevölkerung zu sensibilisieren. Sie soll wissen, wie das schweizerische Alarmierungssystem funktioniert und wie man während einem Alarm reagieren soll. Aus technischer Sicht gilt es jedoch sicherzustellen, dass das System schweizweit jederzeit fehlerfrei funktioniert, auch wenn es glücklicherweise sehr selten zum Einsatz kommt. Dies mag banal klingen, ist es jedoch nicht.
Bezüglich Technik liegen die Herausforderungen sowohl bei den Kantonen als auch beim Bund. Auf der einen Seite müssen die Kantone den Unterhalt, die Kontrolle und die Reparatur der 5‘000 stationären Sirenen ständig sicherstellen. Auf der anderen Seite ist das Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS dafür zuständig, dass die Informatik- und Telekommunikationssysteme für die Fernsteuerung und Überwachung der Sirenen fehlerfrei funktionieren.
Hier kommt Polyalert ins Spiel, das neue Alarmierungs-System des Bundes. Aufgrund der hohen Anforderungen bezüglich Resilienz und Verfügbarkeit ist das System zur Fernsteuerung der Sirenen doch relativ komplex. Es basiert auf den einzelnen, kantonalen Polycom-Netzen, die alle mit dem nationalen, militärischen System verbunden sind. Die Steuerung des ganzen Systems ist mittels zwei getrennten, hochredundanten Rechenzentren sichergestellt.
Die sehr guten Resultate des Sirenentests 2017 sind sehr erfreulich und zeigen, dass BABS und Kantone gemeinsam auf dem richtigen Weg sind. Es ist jedoch alles andere als Routinearbeit, beim jährlichen Sirenentest eine Erfolgsquote von 99% zu erreichen. Dahinter steckt sowohl bei den Kantonen als auch beim Bund viel Arbeit und eine grossartige Leistung – und zwar über das ganze Jahr hinweg.
Die Weiterentwicklung der Alertswiss-Kanäle zu zeitgemässen Alarmierungs- und Informationskanälen stellt uns vor die nächste grosse technologische Herausforderung. Die Einführung der neuen Systeme in allen Kantonen ist im 2018 vorgesehen. Mehr Informationen zu den geplanten Schritten finden Sie hier.