Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS

In einem Satz: Was ist die Hauptaufgabe des Labor Spiez?

Als eidgenössisches Institut für ABC-Schutz arbeiten wir im Inland für den Bevölkerungsschutz und im Ausland für die Abschaffung von ABC-Waffen.

Wie wird jemand beim Labor Spiez empfangen? 

Das Labor Spiez hat mit gefährlichen Substanzen zu tun, also kann man nicht einfach hereinspazieren, sondern man meldet sich bei der Loge an und betritt das Gebäude nur in Begleitung einer Mitarbeiterin.

Wer arbeitet beim Labor Spiez?

Vor allem arbeiten Naturwissenschaftler, Laboranten und Laborantinnen bei uns, aus den Bereichen Physik, Biologie, Chemie, unterstützt von einer hochkompetenten Abteilung für Qualitätssicherung, Logistik und Sicherheit, sowie von einer schlanken, aber effizienten Administration.

Worin besteht die wichtigste Veränderung seit der Gründung des Labor Spiez? Und was ist gleich geblieben?

Das Labor Spiez wurde nach dem 1. Weltkrieg gegründet. Seine damalige Hauptaufgabe war der Schutz von Militärangehörigen gegen chemische Kampfstoffe. Heute beschäftigen wir uns zwar immer noch mit ABC-Schutzmaterialien, doch dies ist nur noch ein kleiner Teil unseres Aufgabenspektrums. Im Vordergrund stehen Gefährdungen durch radiologische, biologische und chemische Agenzien, wie man diese erkennt und identifiziert, sich davor schützt und wie man sie unschädlich machen bzw. dekontaminieren kann. Dazu betreiben wir auch drei Einsatzequipen, die bei einem Ereignis in der Schweiz mithelfen können. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Unterstützung von internationalen Organisationen, die für die Umsetzung von Rüstungskontrollverträgen zuständig sind.

Welches Projekt steht beim Labor Spiez aktuell im Vordergrund?

In der Biologie untersuchen wir zurzeit die Wirkung von neuen Ebola-Impfstoffen, die Chemiker arbeiten nach wir vor eng mit der Organisation für das Verbot Chemischer Waffen (OPCW) zusammen und die Physik verfolgt im Moment ein Projekt zur Etablierung der Nuklearen Forensik, also der Fähigkeit, radiologische Quellen genau zu identifizieren.

Was wäre die Welt ohne das Labor Spiez?

Die Welt wäre wohl noch ein wenig unsicherer als sie heute schon ist. Unsere Vision für eine Welt ohne Massenvernichtungswaffen ist zwar immer noch eine Utopie, aber wir arbeiten hart daran, dass wenigstens in Teilbereichen gewisse Fortschritte erzielt werden.

Mit wem arbeitet das Labor Spiez hauptsächlich zusammen?

Wir kooperieren mit Partnerlabors im In- und Ausland, mit Instituten im Hochschulbereich, mit anderen Stellen des Bundes und der Armee, aber auch mit privaten Ingenieurbüros. Unser Tätigkeitsfeld ist sehr weit, wir müssen uns deshalb an vielen Orten gut vernetzen können.

Was hat sich beim Labor Spiez in den letzten 10 Jahren verändert?

In den letzten 10 Jahren hat sich unsere Arbeit im Grunde nicht stark verändert. Allerdings wurde unser Know-How während einiger grossen Krisen der letzten Jahre stark beansprucht: 2011 nach Fukushima, 2013 nach dem Chemiewaffenangriff in Syrien und 2014 nach dem Ebola-Ausbruch in Westafrika.

Welche Unternehmenskultur ist derjenigen des Labor Spiez am ähnlichsten:

• Siliconvalley-Firma
• Bank
• Eventagentur
• Geheimdienst

Unsere Kultur ist eine spannende und anregende Mischung aus Forschungsanstalt, Think-Tank, Laborbetrieb und Einsatzorganisation – in dieser Zusammensetzung weltweit wohl einzigartig und deshalb kaum mit anderen Unternehmen vergleichbar.

Ein gut gehütetes Geheimnis Labor Spiez ist?

Wir bewegen uns in einem sensitiven Umfeld und sind uns unserer Verantwortung bewusst. Deshalb sind gut zu behütende Informationen bei uns auch bestens aufgehoben.

Was denken Aussenstehende über das Labor Spiez und wie ist es in Wirklichkeit?

Das Labor Spiez ist seit seiner Gründung ein Teil des Militärdepartements bzw. des VBS. Wir sind jedoch kein Militärlabor, sondern eine international tätige, zivile Forschungsinstitution, deren Aufgaben weit über den ABC-Schutz für Soldaten hinausreicht.

Tag der offenen Tür

Am 19. und 20. Juni 2015 kann das Labor Spiez besucht werden: Erhalten Sie Informationen über die heutigen ABC-Bedrohungen aus erster Hand und lernen Sie die Fachleute persönlich kennen. Mehr