Internationale Übung AIOLOS ausgewertet und abgeschlossen
Ende Oktober hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) gemeinsam mit den Übungsteilnehmern die Übungssequenz AIOLOS abgeschlossen. Von der Vorbereitung bis zum Abschluss dauerte die Sequenz über zwei Jahre, mit den Höhepunkten einer internationalen Fachkonferenz im Januar 2017 und der eigentlichen Übung im Juni 2017. Als letzter grosser Block hat das BABS die Übung mit einer klar festgelegten Methodik systematisch und zielgerichtet ausgewertet.
Die Übungsauswertung besteht aus verschiedenen Elementen: Während der Übung kann die Übungsregie überprüfen, ob aus den Problemstellungen die richtigen Massnahmen zeitgerecht getroffen werden. Bei einer Stabsrahmenübung, also einer Übung, bei der in erster Linie Führungsorgane trainieren und keine Aktionen durch Einsatzkräfte erfolgen, können Einsatzbefehle, Lageberichte oder Medienmitteilungen Produkte sein, welche die Übungsleitung sammeln und auswerten kann.
Eine zweite Ebene betrifft die Arbeit innerhalb und zwischen den übenden Stellen. Dafür wurden Übungsbeobachter eingesetzt, die an den verschiedenen Übungsstandorten präsent waren und die Arbeit vor Ort beobachteten. Damit diese Beobachter nicht nur ihre persönlichen Eindrücke notieren, wurden sie mit einem klaren Auftrag und einem Fragebogen ausgerüstet, nach welchem sie die übenden Stellen beobachten mussten. Die Beurteilungskriterien waren direkt aus den Übungszielen abgeleitet, welche die übenden Stellen vorab definiert hatten.Als Übungsbeobachter werden jeweils Fachleute ähnlicher Stellen hinzugezogen. Da die Übung AIOLOS binational durchgeführt wurde, wurden nicht nur Beobachtende des BABS, sondern auch solche aus deutschen Verwaltungsstellen, aus mehreren Kantonen und aus weiteren Fachstellen in die verschiedenen Stäbe entsandt. Sie alle waren vor ihrem Einsatz vom BABS speziell für die Aufgabe ausgebildet worden.
Eine dritte – und die vielleicht wichtigste – Ebene ist die Selbsteinschätzung. Die meisten Probleme und das grösste Verbesserungspotential entdecken die Übenden in der Regel selbst. Auch hier wurde auf eine einheitliche Methodik gesetzt, um die Aussagen möglichst systematisch und vergleichbar aufzunehmen. Wie oft im Bevölkerungsschutz und der Armee wurde dabei eine Tabelle mit dem Raster „Aussage – Erkenntnis – Konsequenz“ angewendet, in der das beobachtete Problem ebenso festgehalten wird wie mögliche Lösungswege.
Zu guter Letzt wurden all diese Meldungen aufgearbeitet und in einen Schlussbericht verarbeitet, der sowohl die übergeordnete Zielerreichung beurteilt als auch für jede übende Stelle (bei AIOLOS waren es sechs) Erkenntnisse aus der Übungsbeobachtung und der Selbsteinschätzung darstellt und Empfehlungen formuliert. Der Bericht zu AIOLOS wurde am 26. Oktober an der Schlussveranstaltung in Konstanz vorgestellt, die von rund hundert Übungsteilnehmenden besucht wurde.
Die Übungsleitung des BABS konnte gute Resultate vermelden, wesentliche Prozesse funktionierten auch deshalb so gut, weil sie im Rahmen der Übungsvorbereitung zwischen den beteiligten Stäben konkret diskutiert und geregelt worden waren. Insofern ist die vielleicht wichtigste Erkenntnis aus AIOLOS diejenige, dass Übungen mit mehreren Stellen immer als ganze Sequenz zu verstehen sind, in deren Vorfeld die Auseinandersetzung mit einem Thema und die Zusammenarbeit vertieft wird. Ebenso wichtig ist es, die gewonnene Praxis und die persönlichen Kontakte nach der Übung nicht einschlafen zu lassen. Auch wenn die Arbeit für die Übungsleitung des BABS nach rund zwei intensiven Jahren abgeschlossen ist – für die Stellen, welche die Übung AIOLOS absolviert haben, geht sie weiter.
Galerie Übung AIOLOS im Juni
Weitere Informationen
Blogbeitrag zur Übung AIOLOS im Juni 2017
Medienmitteilung zur Fachkonferenz im Januar 2017