6 November 2015

Der Schlüssel zum Erfolg heisst Zusammenarbeit

Die 12. Bevölkerungsschutzkonferenz am 29. und 30. Oktober 2015 stand im Zeichen neuer Medien und der Kommunikation im Bevölkerungsschutz. Thematisiert wurde zudem auch die zunehmende Mobilität und die damit verbundenen Herausforderungen für den Schutz der Bevölkerung. Hochkarätige Referentinnen und Referenten aus der Schweiz und aus dem Ausland  haben zu diesen Themen über ihre Arbeit und ihre Erfahrungen berichtet.

BSK 15

Eröffnet wurde die Bevölkerungsschutzkonferenz 2015 von Benno Bühlmann, Direktor des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz (BABS). Er betonte, dass der Schlüssel zum Erfolg im Bevölkerungsschutz in der erfolgreichen Zusammenarbeit liegt und die jährlich stattfindende BSK hierzu die wichtigen Grundlagen schafft. Neben den informativen Referaten bot sich den versammelten Katastrophenschutz-Fachleuten denn auch genügend Raum –, etwa beim gemütlichen Abendessen – sich über ihr Fachgebiet auszutauschen.

Hannes Meuli, Bundesamt für Verkehr BAV
Hannes Meuli, Bundesamt für Verkehr BAV

Die beiden Themenschwerpunkte „Mobilität: die Bevölkerung in Bewegung“ sowie „Kommunikation und neue Medien im Bevölkerungsschutz“ ergänzten sich optimal. „Führt mehr Schienenverkehr zu weniger Sicherheit?“ Dieser Frage ging Hannes Meuli vom Bundesamt für Verkehr (BAV) nach. Seine Antwort: Die Mobilität nimmt zu, auch im Schweizer Schienenverkehr. Die Sicherheit bleibt jedoch gewährleistet, die Anzahl der Unfälle nimmt sogar ab. Auch Peter Wullschleger von Schutz & Rettung Zürich befasste sich mit dem Thema Mobilität. Am Beispiel der Street Parade Zürich zeigte er die komplexen Herausforderungen auf, die sich bei Massenanlässen für die Sicherheit stellen. Sein Fazit: Ein Anlass dieser Grössenordnung kann nur im Verbund mit allen Partnern im Bevölkerungsschutz erfolgreich durchgeführt werden.

Einen bleibenden Eindruck hinterliess das Referat von Felix Walz, langjähriger Offizier bei der Kantonspolizei Zürich, als er von seinen Erfahrungen und Erlebnissen in Liberia während der Ebola-Krise erzählte. Er betonte, dass bei der erfolgreichen Notfallkommunikation die lokalen Gegebenheiten sowie die Bevölkerung selber im Zentrum stehen müssen. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Botschaft richtig verstanden wird – und das gilt nicht nur in Liberia. Mehr zu seinem Referat hier.

Auch das Referat von Cristina Párraga Niebla vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) war sehr informativ. Die studierte Nachrichtentechnikerin Párraga Niebla erläuterte, wie mit dem neuartigen System „Alert4All“ die Menschen in Zukunft besser und umfangreicher alarmiert werden können. Die Idee: Eine Alarmmeldung kann auf verschiedensten Kanälen verbreitet werden. So soll ein möglichst grosser Teil der Bevölkerung erreicht werden. Das Alarmsystem ist dabei nicht nur imstande eine Alarmmeldung auf dem Handy anzuzeigen, sondern zum Beispiel auch auf Bildschirmen grosser Einrichtungen, die sich im Gefährdungsgebiet befinden. Was Alert4All sonst noch alles kann und wie das Alarmsystem genau funktioniert erklärte Cristina Párraga Niebla in folgendem Video:

Bildergalerie mit weiteren Eindrücken 

Im Umfeld der diesjährigen BSK informierte der Kanton Aargau die Konferenzteilnehmer zudem über ein neues System zur Unterbringung von schutzsuchenden Personen: Das Departement Gesundheit und Soziales hat die gemeinsam von UNHCR, BetterShelter und IKEA Foundation entwickelten „Shelters for Refugees“ für einen Einsatz in der Schweiz getestet. Aufgrund der positiven Erfahrungen beschafft der Kanton Aargau nun 200 Shelters, die ab Anfang 2016 als temporäre mobile Unterkünfte für die Unterbringung von Asylsuchenden genutzt werden sollen.

BSK 15

Auch Christoph Flury, stellvertretender BABS-Direktor, war vor Ort und wies darauf hin, dass die Erfahrungen mit den neuen Shelters für alle Verantwortlichen im Bevölkerungsschutz von grossem Interesse sind: Sie könnten auch bei anderen Ereignissen eingesetzt werden, etwa wenn nach Katastrophen wie einem schweren Erdbeben oder einem AKW-Unfall grössere Gruppen von obdachlosen oder evakuierten Personen untergebracht werden müssen.

Aufbau und Einsatz eines Shelters im Video des Kantons Aargau

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