Häufige Fragen zum Sirenentest
Um die Funktionsbereitschaft der Sirenen zu testen, findet jeweils am ersten Mittwoch des Monats Februar der jährliche Sirenentest in der Schweiz statt. Seit wann gibt es den Sirenentest? Und wer löst die Sirenen eigentlich aus? Wir beantworten die häufigsten Fragen.
Warum ist der Sirenentest nötig?
Die Alarmierung ist ein wichtiger Pfeiler im Schweizer Bevölkerungsschutz, denn durch rasches Handeln kann sich die betroffene Bevölkerung im Katastrophenfall oft selber schützen. Beim alljährlichen, gleichzeitig in der ganzen Schweiz durchgeführten Sirenentest handelt es sich in erster Linie um einen Funktionstest: Geprüft wird die technische Funktionsfähigkeit der Sirenen in der Schweiz. Darüber hinaus dient der regelmässige Sirenentest den beteiligten Organisationen auch als willkommene Gelegenheit, um die Prozesse zur Auslösung der Sirenen vollständig durchzuspielen. Der Sirenentest ist also immer auch Ausbildung und Training. Zudem ist er immer auch eine gute Gelegenheit, der Bevölkerung das richtige Verhalten bei einer Alarmierung in Erinnerung zu rufen.
Seit wann gibt es den Sirenentest?
Sirenentests (früher Probealarm genannt) werden in der Schweiz schon seit den 1970er-Jahren durchgeführt. Von 1982 bis 1990 fand er zweimal pro Jahr statt, jeweils am ersten Mittwoch der Monate Februar und September. Ab 1991 wurde der Testrhythmus aufgrund eines parlamentarischen Vorstosses und wegen des allgemein guten Zustands der Sirenen auf einmal pro Jahr reduziert.
Warum findet der Sirenentest an einem Mittwochnachmittag statt?
Die Wahl auf einen Mittwochnachmittag fiel aus praktischen Überlegungen: Den Test an einem Arbeitstag durchzuführen schien sinnvoll, damit die beteiligten Stellen möglichst vollständig zur Verfügung stehen können. Warum gerade der Mittwochnachmittag gewählt wurde, ist nicht mehr genau zurückzuführen. Am Mittwochnachmittag ist jedoch üblicherweise schulfrei. Somit wird dieser zumindest nicht durch den Test gestört.
Wie viele Sirenen gibt es in der Schweiz?
In der ganzen Schweiz gibt es rund 5’000 stationäre und rund 2’800 mobile Sirenen. Schweizweit sind das also ca. 7’800 Sirenen. Die Anzahl der kantonal betriebenen stationären Sirenen variiert je nach Grösse des Kantons und dessen Besiedlungsdichte zwischen 20 und 700 Sirenen. Im Kanton Bern gibt es zum Beispiel 669 fest installierte Sirenen.
Wozu braucht es zusätzlich mobile Sirenen?
Die mobilen Sirenen werden insbesondere für dünner besiedelte Gebiete oder als kurzfristigen Ersatz beim Ausfall stationärer Sirenen eingesetzt.
Wer ist für den Sirenentest zuständig?
Koordiniert wird der Test durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS; die Durchführung der Tests selbst ist Sache der Kantone, zusammen mit den Gemeinden und den Betreibern von Stauanlagen. Das BABS koordiniert dabei auf nationaler Ebene die Durchführung des Sirenentests und die Information dazu.
Das Sirenen-Schaf ist allen Gerüchten zum Trotz nicht für das Sirenengeheul verantwortlich.
Die Sirenenauslösung ist von Kanton zu Kanton unterschiedlich organisiert und erfolgt grundsätzlich zentral ferngesteuert oder vor Ort bei der Sirene. Im Kanton Bern zum Beispiel löst die Kantonspolizei die Sirenen zentral aus, während manuelle Auslösungen vor Ort je nach lokaler Organisation von Gemeindeangestellten, Zivilschutz, Feuerwehr, Polizei oder von Mitarbeitenden der Wasserkraftwerken erfolgen.
Wieso höre ich am Sirenentest keine Sirene?
Grundsätzlich sollte der Sirenenalarm alle bewohnten Gebiete erreichen. Melden Sie der kantonalen für den Zivilschutz zuständigen Stelle, wenn bei Ihnen die Abdeckung nicht genügt. Die stationären Sirenen sind je nach Typ bis zu 2000 Meter hörbar. Zur Alarmierung der Bevölkerung wurde dabei ein minimaler Schalldruckpegel von 65 dB (A) definiert. Die Hörweite hängt jedoch von der Topographie und der Bebauungsdichte ab. Schallisolierte Fenster können die Hörweite beeinträchtigen. Selten kann es auch vorkommen, dass die Sirene aufgrund einer technischen Störung nicht ausgelöst wird.
Was gilt bei einem echten Sirenenalarm?
Wenn der Allgemeine Alarm ertönt, bedeutet dies, dass eine Gefährdung der Bevölkerung möglich ist. Die Bevölkerung ist immer aufgefordert, Radio zu hören, die Anweisungen der Behörden zu befolgen und die Nachbarn zu informieren.
Der Wasseralarm bedeutet, dass eine unmittelbare Gefährdung unterhalb einer Stauanlage besteht. In diesem Fall ist die Bevölkerung aufgefordert, das gefährdete Gebiet sofort zu verlassen.
> Den Unterschied zwischen dem Allgemeinen Alarm und dem Wasseralarm erklären wir Ihnen hier.
Ist die Alarmierung mit Sirenen nicht veraltet?
Um im Ernstfall möglichst die gesamte Schweizer Bevölkerung zu erreichen, müssen mehrere Kommunikationsformen eingesetzt werden. – Für Sehbehinderte oder Menschen ohne moderne Kommunikationsmittel zum Beispiel ist die Sirenen-Alarmierung auch in Zukunft sinnvoll und notwendig.
wo sind die Standorte und wieviel db sind erforderlich
mfg a, jacober
Die Standorte der stationären Sirenen sind nicht systematisch publiziert. Jedoch sind alle Sirenen im öffentlichen Raum und können so nicht nur gehört, sondern auch gesehen werden.
Zur Alarmierung der Bevölkerung wurde ein minimaler Schalldruckpegel von 65 dB (A) definiert. Die stationären Sirenen haben je nach Typ bzw. Leistung einen Wirkungsradius von 250 bis 2000 Metern. Die Hörweite hängt jedoch von der Topographie und der Bebauungsdichte ab.
Was passiert eigentlich wenn der Zufall es so will, eine Katastrophe genau während einem Sitenentest passiert, und die Bevölkerung dies für einen Test haltet?
Gerade weil die Bevölkerung bei Sirenenalarm sofort reagieren soll, muss ein angekündigter Sirenentest möglichst gut bekannt gemacht werden. Die Leute sollen im Voraus wissen, dass nichts passiert ist, dass keine Katastrophe stattgefunden hat und dass die Behörden keine besonderen Verhaltensanweisungen erlassen haben. Wir empfehlen bei jedem Sirenenalarm immer das Radio einzuschalten und/oder Alertswiss zu konsultieren, dort wird informiert, ob es sich um einen Test oder einen Ernstfall handelt.
Meine Siebenjährige fragt: Für welche Situationen (Beispiele) ist der Alarm gedacht?
Bzw. in welchen Situationen kann er ausgelöst werden?
Besten Dank und freundliche Grüsse
R. Kurzbein
Jederzeit kann die Schweiz – oder Teile des Landes – von natur-, technik- oder gesellschaftsbedingten Katastrophen und Notlagen betroffen werden. Ist dabei die Bevölkerung konkret gefährdet, so ordnet die beim Bund oder im Kanton zuständige Stelle die Alarmierung und die Verbreitung von Verhaltensanweisungen an. Bei einer sehr kurzen Vorwarnzeit kann die Schweiz auf ein flächendeckendes Sirenennetz zurückgreifen, um die gefährdete Bevölkerung akustisch zu alarmieren. Unterhalb von Stauanlagen wird der Wasseralarm eingesetzt (gefährdetes Gebiet sofort verlassen), Der Allgemeine Alarm (mit Information via Radio) kann bei allen übrigen Gefährdungen der Bevölkerung eingesetzt werden . Ergänzend zum Alarmierungssystem mit Sirenen und Radio verbreiten die Behörden zudem über Alertswiss Alarme, Warnungen und Informationen.
Weitere Informationen zur Alarmierung in der Schweiz finden Sie unter https://www.alert.swiss/de/vorsorge/bei-gefahr-richtig-reagieren.html
Beispiele, bei welchen über Alertswiss alarmiert und informiert wurden, finden Sie unter https://blog.alertswiss.ch/de/rubriken/bevoelkerungsschutz/hitzewellen-grossbraende-und-trinkwasserverunreinigungen/
Ich habe gerade eben wider fest gestellt das ich in der Nacht die Sirene kaum hören könnte. Können im Ernstfall die Sirenen lauter ertönen?
Grundsätzlich heulen die Sirenen natürlich, damit sie gehört werden und die Bevölkerung sich entsprechend verhalten kann. In bewohnten Gebieten gilt als Norm ein Schallpegel von mindestens 70 dB(A). Die Lautstärke misst sich nicht im Gebäudeinneren. In schallisolierten Gebäuden oder solchen, in denen selbst ein hoher Lärmpegel herrscht, ist der Alarm tatsächlich schlecht oder auch gar nicht zu hören. Die Behörden verweisen auch immer auf die Nachbarschaftsinformation („Informieren Sie die Nachbarn“). Parallel zur Alarmierung mittels Sirenen alarmieren und informieren die Behörden bei Ereignissen auch via Alertswiss-App und -Website: https://www.alert.swiss