Engere Verbindung zwischen Katastrophenvorsorge, Klimawandel und Entwicklungszusammenarbeit
Katastrophenereignisse und Klimarisiken setzen hart erkämpfte Entwicklungsfortschritte aufs Spiel. Diese und andere Herausforderungen standen im Zentrum der fünften Global Platform for Disaster Risk Reduction, die vom 22. bis 26. Mai 2017 in der mexikanischen Stadt Cancún stattgefunden hat. Die Schweiz plädierte an der Konferenz für eine stärkere Zusammenarbeit in den Bereichen Katastrophenvorsorge, Klimawandel und Entwicklungszusammenarbeit.
Die Zahl der durch Katastrophen vertriebenen Personen hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Steigende Temperaturen auf Grund des Klimawandels, schnelles Bevölkerungswachstum, ungeplante Urbanisierung und Umweltzerstörung bedrohen hart erkämpfte Entwicklungsfortschritte. Ohne umfassende Massnahmen der Prävention und Vorsorge kann nachhaltige Entwicklung auf Dauer nicht gelingen.
Diese Herausforderungen standen im Zentrum der fünften Global Platform for Disaster Risk Reduction, die vom 22. bis 26. Mai 2017 in der mexikanischen Stadt Cancún stattgefunden hat. Mehr als 5‘000 Personen nahmen an dem Anlass teil, darunter Staats- und Regierungschefs, internationale Organisationen sowie Vertreter und Vertreterinnen aus der Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Privatwirtschaft.
Record attendance expected today for #MEXICOGP2017 Strong focus on action to reduce disaster losses #switch2sendaihttps://t.co/Ox2QGw5XaN pic.twitter.com/kVlKyqmek1
— UNDRR (@UNDRR) May 24, 2017
Die vom UNO-Büro für Katastrophenvorsorge (UNISDR) und Gastgeber Mexiko gemeinsam organisierte Konferenz war die erste Gelegenheit für die internationale Gemeinschaft, den globalen Fortschritt bei der Umsetzung des Sendai-Abkommens von 2015 zur Minderung von Katastrophenrisiken zu überprüfen. Diese Überprüfung möglich gemacht hat ein Satz von Indikatoren, der letztes Jahr in Genf unter Mitwirkung von Schweizer Expertinnen und Experten definiert wurde.
Die Schweiz verfügt über grosse Erfahrungen im Umgang mit Naturkatastrophen. Sie beschäftigt sich als dicht besiedeltes Gebirgsland schon seit hunderten von Jahren mit dem Thema und hat einen integralen, nachhaltigen Ansatz entwickelt, der neben baulichen und natürlichen Schutzmassnahmen (z.B. Lawinenverbauungen und Schutzwälder) auch den Einsatz von lokalen Naturgefahrenberatern sowie Vorhersage- und Warnsysteme oder die Erstellung von Notfallplänen umfasst. Der internationale Austausch im Rahmen der Global Platform ermöglicht es der Schweiz einerseits, ihre grosse Erfahrung im integralen Risikomanagement mit anderen Ländern zu teilen, andererseits auch neue Ideen und Impulse beim Umgang mit Risiken zu sammeln.
Time 2 break silos 2 prevent & reduce disaster losses #switzerland ready 2 walk the talk https://t.co/ST8rVdMB8t @Alertswiss #MEXICOGP2017 pic.twitter.com/NO90QMoeOi
— SwitzerlandUN (@swiss_un) May 26, 2017
In Cancún setzte sich die Schweiz besonders dafür ein, dass die engen Zusammenhänge zwischen Katastrophenvorbeugung, Klimawandel und Entwicklungszusammenarbeit erkannt werden und die Akteure und Akteurinnen auf diesen Gebieten noch enger zusammenarbeiten. Deswegen ist die kohärente Umsetzung des Sendai-Abkommens, der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und des Klimavertrages von Paris ein zentrales Anliegen der Schweiz. Sie erinnert daran, dass das hochrangige politische Forum für nachhaltige Entwicklung eine ausgezeichnete Dialogplattform hierfür darstellt. Wichtig ist nach Auffassung der Schweiz auch, dass die Kapazitäten der lokalen Gemeinschaften im Bereich der Katastrophenvorbeugung gestärkt werden. Diese stellen ein bedeutendes Glied im Hinblick auf die Erreichung der globalen Ziele dar.
Das Statement der Schweiz wurde von Benno Bühlmann, Direktor Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS), vorgetragen:
Als Co-Vorsitzende der Global Facility for Disaster Risk Reduction (GFDRR), dem Kompetenzzentrum der Weltbank für die Reduzierung von Katastrophenrisiken, hat sich die Schweiz in Cancún bei der internationalen Geberschaft für mehr Investitionen gegen Klimarisiken in Entwicklungsländern und für die erhöhte Resilienz von Städten stark gemacht.
Die Schweizer Delegation setzte sich zusammen aus Vertretern der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz (BABS), des Bundesamtes für Umwelt (BAFU), der schweizerischen NGOs sowie des Privatsektors.
#switch2sendai See you in #switzerland in 2019 for #drr @unisdr @Alertswiss @UNGeneva @GenevaImpact pic.twitter.com/mm9xyEUMMn
— SwitzerlandUN (@swiss_un) May 29, 2017
Die Global Platform 2019 wird in der Schweiz stattfinden.
Quelle: Medienmitteilung EDA
Weitere Informationen:
Bildergalerie (UNISDR, Flickr)
Schweizer Beteiligung an der 3. UNO-Weltkonferenz zur Minderung von Katastrophenrisiken
Büro der Vereinten Nationen für die Verringerung des Katastrophenrisikos (UNISDR) (en)
Die Tweets zu #MEXICOGP2017