14 Oktober 2016

ISO-Zertifizierung für den Geschäftsbereich Ausbildung

Der Geschäftsbereich Ausbildung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz BABS arbeitet seit Frühling dieses Jahres mit der ISO-Norm 29990. Ende August wurde die erfolgreiche Einführung mit einem Anlass im Ausbildungszentrum in Schwarzenburg gefeiert. Weshalb auf diese neue Norm gewechselt wurde und welche Vorteile dies nun mit sich bringt erzählt Paul Münger, Eidg. Dipl. Instruktor der Lehrpersonalausbildung und Fachexperte Spezialdienste, der zusammen mit André Soltermann die Projektleitung übernommen hat.

Ein Portrait von Paul Münger. Er lächelt in die Kamera.
Paul Münger, Eidg. Dipl. Instruktor der Lehrpersonalausbildung und Fachexperte Spezialdienste, der zusammen mit André Soltermann die Projektleitung übernommen hat.

Weshalb wurde zur ISO-Norm gewechselt?

Von 2002-2015 arbeitete das BABS mit der eduQua-Zertifizierung. Als 2012 eine komplette Neufassung der Vorgaben erfolgte, beschlossen wir den Wechsel zur ISO-Norm.. eduQua ist eine Zertifizierung, die normalerweise von kantonalen oder privaten, kleinen Anbietern verwendet wird. Da das BABS bereits seit Jahren mit ISO-9001 arbeitet und sich somit Nutzung von Synergien angeboten haben, entschieden wir uns für den Wechsel zu ISO-29990. ISO 29990 ist ein internationaler Standard für die Aus- und Weiterbildungsbranche.

Was ist der wesentliche Unterschied zwischen eduQua und ISO-Zertifizierungen?

ISO-Zertifizierungen sind international anerkannt. eduQua ist ein  Schweizer Qualitätslabel. Ausserdem bietet die ISO-Norm mehr Freiraum für betriebsspezifische Lösungen. Der Geschäftsbereich Ausbildung im BABS hat verschiedene Aufgaben und bietet unterschiedliche Produkte an. Der Unterricht in Kursen stellt beispielsweise andere Anforderungen als die Durchführung einer Übung in einem Kanton. Mit ISO-29990 ist ein unterschiedliches Projektmanagement-Vorgehen in den verschiedenen Bereichen möglich.

Was war die grösste Hürde bei der Einführung der neuen Zertifizierung?

Schwierig war anfangs, die Mitarbeitenden von der Veränderung zu überzeugen. Wir mussten erst aufzeigen, dass nicht bloss Vorschriften erstellt werden sollen, die ihre Arbeitsweise grundsätzlich verändert hätten. Stattdessen hatten die Mitarbeitenden die Möglichkeit, ihre bewährte Arbeitsweise zu dokumentieren und Wünsche anzubringen.

Was hat sich geändert mit der neuen Zertifizierung?

Die einzelnen Mitarbeitenden sehen sich und ihre tägliche Arbeit besser in den Prozessen reflektiert. Ausserdem besteht jetzt mehr Nähe zum Werkzeug, mit dem gearbeitet werden muss. ISO-29990 konnte auch völlig in das Managementsystem des BABS integriert werden.  Die nun bestehenden Prozesse erlauben ein effizienteres Arbeiten.

Was verspricht sich der Geschäftsbereich Ausbildung von der neuen Zertifizierung?

Eine Zertifizierung zu haben ist notwendig, damit wir vom Schweizerischen Verband für Weiterbildung SVEB die Befugnis behalten, Zertifikate auszustellen. Ohne die neue Zertifizierung hätten wir diese Bewilligung verloren. Konkret können wir somit unser Qualitätsmanagement sicherstellen und das Prestige eines gewissen Standards geniessen. Auch soll die Effizienz, mit der gearbeitet wird, gesteigert werden.

Das BABS unterstützt die Kantone bei der Ausbildung im Bevölkerungsschutz, vor allem bei der Ausbildung der Führungsorgane. Wenn die Ausbildung auf Stufe Bund wirtschaftlicher erfolgen kann, bildet das BABS auch selbst aus. Im Zivilschutz legt der Bund weiter in Absprache mit den Kantonen den Ausbildungsrahmen fest und schafft Grundlagen für eine einheitliche Ausbildung. In Schwarzenburg BE verfügt das BABS über das Eidgenössische Ausbildungszentrum EAZS, in dem beispielsweise das Kompetenzzentrum für die Polycom-Ausbildung eingerichtet ist.

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