BABS
25 Oktober 2017

Bevölkerungsschutzkonferenz 2017 in Basel

Die Bevölkerungsschutzkonferenz fand dieses Jahr am 18. und 19. Oktober in Basel statt. Zum Motto „Die Welt aus den Fugen? Herausforderungen für den Bevölkerungsschutz in der Schweiz“ standen Referate und Podiumsgespräche mit hochrangigen Führungspersonen und Fachleuten auf dem Programm.

Impressionen

Neues Format mit Fachkonferenzen

In diesem Jahr wurde das Format der Bevölkerungsschutzkonferenz weiterentwickelt: Neben dem Programm im Plenum fanden neu drei parallel geführte Fachkonferenzen zu den Themen Nationaler ABC-Schutz, Schutz kritischer Infrastrukturen sowie Alarmierungs- und Telekommunikationssysteme statt. Auf diese Weise wurden bevölkerungsschutzrelevante Themen interdisziplinär bearbeitet und in einer gemeinsamen Veranstaltung gebündelt.

Fachkonferenz I

In der Fachkonferenz I „Nationaler ABC-Schutz“ wurden vertiefte Informationen über laufende Arbeiten und Projekte aus dem Labor Spiez im Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS präsentiert. Die Einführungsreferate widmeten sich den aktuellen Entwicklungen im Bereich der C-Detektionsgeräte sowie den entsprechenden Aufgaben im Bereich der B-Detektionstechnologien.
Im Anschluss daran wurden die Möglichkeiten der Radioaktivitätsmessung mittels Helikoptern (Aeroradiometrie) aufgezeigt. Im Ereignisfall bilden die Resultate solcher Messungen eine wichtige Grundlage, um weitere Massnahmen zu planen. Das nächste Referat informierte über eine mögliche Weiterentwicklung in diesem Bereich: Künftig könnten derartige Messungen mithilfe von Drohnen vorgenommen werden. Darüber hinaus bieten sich Drohen im Bevölkerungsschutz an, um bei einem grossen Schadenereignisfall rasch und sicher Bildinformationen zu gewinnen. Schliesslich informierte der Leiter Labor Spiez über diverse internationale Aktivitäten des eidgenössischen Instituts für ABC-Schutz.
In einem Schwerpunktreferat informierte die Präsidentin der KomABC, Dr. Anne Eckhardt, über die laufenden Arbeiten zur Entwicklung einer neuen Strategie ABC-Schutz für die Schweiz. Dabei zeigte sie auf, dass Entwicklungen wie Digitalisierung, Cyberkriminalität und Darknet, aber auch etwa der Klimawandel oder die zunehmende globale Mobilität wesentliche Auswirkungen auf die Aufgaben im ABC-Schutz haben. Mit der neuen Strategie werden insbesondere Vereinfachungen angestrebt: Der ABC-Schutz in der Schweiz soll klarer und übersichtlicher werden. Gleichzeitig müssen aber die Kompetenzen weiterentwickelt und die Vernetzung mit neuen Partnern sichergestellt werden.

Fachkonferenz II

Die Fachkonferenz zum Thema „Schutz kritischer Infrastrukturen“ ermöglichte einen Austausch unter Vertretern des Bundes, der Kantone und der Wirtschaft. Unter anderem wurden Möglichkeiten und Grenzen bei der Umsetzung der SKI-Strategie aufgezeigt, die Organisation der wirtschaftlichen Landesversorgung erörtert und konkret umgesetzte Massnahmen bei Kantonen und KI-Betreibern vorgestellt. Die Fachkonferenz stand ganz im Zeichen der nationalen und internationalen Zusammenarbeit, was die Referentin des deutschen BBK humoristisch als „über das eigene Gärtli hinausgucken“ bezeichnete.

Foto zeigt Saal mit Menschen.

Fachkonferenz III

Die Fachkonferenz III beleuchtete unterschiedliche Aspekte der digitalen Transformation in den Alarmierungs- und Telekommunikationssystemen. Die Zuhörer erhielten Einblicke in die Zukunft der Alarmierungs- und Telekommunikationssysteme des BABS sowie eine exklusive Live-Demo der künftigen Alertswiss-Website und Alertswiss-App.
In Bezug dazu informierten die darauf folgenden Referate über die Bedeutung und den Nutzen von Social Media in der Krisenkommunikation. Im Ereignisfall können durch Social Media circa 80% der Bevölkerung erreicht werden. Zudem hat bei einer Katastrophe und in einer Notlage die Kommunikation richtiger Informationen höchste Bedeutung. Durch das Nutzen von Social Media können allfällige Gerüchte richtig gestellt werden.
Das Referat zu den Cyber Risiken konzentrierte sich auf den Aspekt der Sicherheit und wie diese durch die neuen Möglichkeiten der Technologie gefährdet wird. Obwohl niemals eine absolute Sicherheit vor Cyber Angriffen gewährleistet werden kann, gibt es unterschiedliche Wege sich so gut wie möglich vor allfälligen Attacken zu schützen. Ihren Abschluss erhielt die Fachkonferenz mit dem Schwerpunktreferat „Mit den neuen Technologien wird alles besser, also schlimmer?“. Dieses widmete sich dem Thema der Ambivalenz unserer Welt: Einerseits der Ambivalenz der Sicherheit und andererseits derjenigen der Digitalisierung. Dabei ging der Vortrag unter anderem der Frage nach, zu welchem Preis Sicherheit erlangt werden kann und welche Probleme die neuen Technologien mit sich ziehen.

Foto zeigt Referenten.

Tweets zur #BSK17


BABS Direktor Benno Bühlmann eröffnete die Bevölkerungsschutzkonferenz 2017:

An der Bevölkerungsschutzkonferenz treffen sich seit 2004 jedes Jahr hochrangige Verantwortliche und Fachleute von Bund, Kantonen und grossen Städten, aus den Partnerorganisationen des Bevölkerungsschutzes und der Armee, von Betreibern kritischer Infrastrukturen sowie aus dem benachbarten Ausland. Die Konferenz spielt als nationale Plattform eine zentrale Rolle für die Vernetzung der Akteure und ist ein wichtiges Koordinationsinstrument.

Titelseite Programm Bevölkerungsschutzkonferenz 2017

Programm Bevölkerungsschutzkonferenz 2017

 

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